Masernausbruch in Ankunftszentrum für Asylsuchende in Reinickendorf

Berlin (dpa/bb) - Im Ankunftszentrum für Asylsuchende in
Berlin-Reinickendorf ist ein Masernfall diagnostiziert worden. Die
infizierte Person sei gemeinsam mit vier Familienangehörigen in einem
separaten Bereich untergebracht worden, teilte das Landesamt für
Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) am Donnerstag mit. In dem
betroffenen Gebäude leben nach Angaben einer Sprecherin etwa 500
Menschen. 80 davon hätten wegen des Feiertags noch kein Impfangebot
erhalten und müssten nun vorübergehend isoliert werden. Für
Ungeimpfte hat das Gesundheitsamt den Angaben zufolge eine Quarantäne
bis zum 18. Mai verhängt. «Allen Personen ohne nachgewiesene
Immunität wird nun schnellstmöglich ein Impfangebot gemacht, im
Anschluss können sie die Quarantäne vorzeitig beenden.»

Erst vor wenigen Wochen waren mehrere Masernfälle in der
Flüchtlings-Großunterkunft in Tegel bekannt geworden, die eine große

Impfaktion zur Folge hatte. 

Die Masern gehören zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten
überhaupt. Das Virus wird zum Beispiel beim Husten, Niesen oder
Sprechen übertragen. Symptome sind Fieber, Husten, Schnupfen und ein
rötlich-brauner Hautausschlag. Masern können schwerwiegende
Komplikationen wie Gehirnentzündungen und noch nach mehreren Jahren
eine tödliche Spätfolge nach sich ziehen. Die Viren sind sehr leicht
über Tröpfchen übertragbar, ein direkter oder längerer Kontakt zu
einem Infizierten ist dafür nicht nötig. Wer die Erkrankung
durchgemacht hat, ist lebenslang immun.