Hackerangriff auf katholischen Klinikbetreiber in Schwaben

In Augsburg greifen Kriminelle das Netzwerk eines kirchlichen Trägers
von Krankenhäusern und anderen Einrichtungen an. Mitarbeiter- und
Patientendaten wurden gestohlen - wie viele, ist unklar.

Augsburg (dpa/lby) - In Augsburg ist ein Betreiber von mehreren
Kliniken und anderen sozialen Einrichtungen Opfer eines
Hackerangriffs geworden. Wie die Katholische Jugendfürsorge der
Diözese Augsburg (KJF) auf ihrer Internetseite berichtet, ist die
Zentrale der Einrichtung bereits am 17. April Ziel von
Cyberkriminellen geworden. «Zu den entwendeten Daten zählen
unterschiedliche Arten von Daten wie zum Beispiel Personaldaten und
Finanzdaten, Patientendaten und Gesundheitsdaten», teilt das
kirchliche Unternehmen mit. Behandlungsdokumentationen und Arztbriefe
seien jedoch nicht entwendet worden.

Weitergehende Informationen waren am Donnerstag zunächst von der KJF
nicht zu bekommen. Insofern ist unklar, von wie vielen Mitarbeitern
und Patienten die Daten gestohlen wurden. Eine entsprechende
Nachfrage wurde nicht beantwortet.

Die KJF Augsburg ist nach eigenen Angaben an mehr als 50 Orten in
Schwaben und darüber hinaus mit Kliniken und anderen stationären
Einrichtungen sowie ambulanten Beratungsdiensten vertreten. Mit rund
4800 Beschäftigten sei man einer der großen Arbeitgeber der Region.

Von dem Datendiebstahl sind neben medizinischen Einrichtungen unter
anderem Fachschulen und ein Berufsbildungszentrum betroffen, außerdem
ehemals zu dem Träger gehörende Gesundheitseinrichtungen im
oberbayerischen Neuburg an der Donau. Die KJF schließt nicht aus,
dass es bei betroffenen Personen zu einem sogenannten
Identitätsdiebstahl kommen kann. In diesen Fällen könnten die Täter

beispielsweise versuchen, die Konten der Opfer zu plündern. Der
Sozialträger hat eine Telefonhotline für betroffene Patienten
eingerichtet (0821/45057-500).