Disziplinarverfahren - Umstrittener LMU-Professor erhält weniger Geld

München (dpa/lby) - Der Universitätsprofessor Michael Meyen soll
wegen seiner Nebentätigkeit für die umstrittene Wochenzeitung
«Demokratischer Widerstand» zeitweise eine Kürzung seiner
Dienstbezüge um ein Zehntel erhalten. Das besagt eine im Rahmen eines
Disziplinarverfahrens erlassene Disziplinarverfügung, teilte ein
Sprecher der Landesanwaltschaft Bayern mit. Meyen habe noch die
Möglichkeit, gegen die Verfügung innerhalb eines Monats zu klagen,
hieß es am Freitag von der Landesanwaltschaft. Mehrere Anfragen der
Deutschen Presse-Agentur mit der Möglichkeit Stellung zu nehmen, ließ
Meyen bisher unbeantwortet.

Meyen lehrt am Institut für Kommunikationswissenschaft und
Medienforschung (IfKW) an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in
München. Im Frühjahr 2023 war er in die Kritik geraten, weil er
mehrfach eine Medienkolumne in der umstrittenen Wochenzeitung
veröffentlichte und zwei Ausgaben lang als Mitherausgeber geführt
wurde. Die im März 2020 gegründete Zeitung «Demokratischer
Widerstand» mit Sitz in Berlin war im Umfeld der sogenannten
Hygienedemos entstanden. Sie bietet radikalen Pandemie-Leugnern und
Verschwörungsideologien eine Plattform. In den Artikeln und auf der
Website ist wiederholt etwa von einer «Corona-Lüge», «Fake-Pandemie
»
und einer «Corona-Diktatur» die Rede.

Wie lange der Professor weniger Geld erhält, teilte die
Landesanwaltschaft nicht mit. Laut Bayerischem Disziplinargesetz
(BayDG) sei eine Kürzung um höchstens ein Fünftel auf längstens dre
i
Jahre möglich. Im Fall Meyen sei die Dauer im mittleren Rahmen.