Hamburger Arzt soll in Corona-Krise falsche Atteste ausgestellt haben

Panikattacke oder Asthma - laut Anklage waren falsche Atteste zur
Befreiung von der Maskenpflicht bei einem Hamburger Arzt in der
Corona-Krise leicht zu bekommen. Nun steht der 80-Jährige vor
Gericht.

Hamburg (dpa/lno) - Vor dem Landgericht Hamburg muss sich von Montag
(09.00 Uhr) an ein 80 Jahre alter Arzt verantworten, der während der
Corona-Pandemie falsche Gesundheitszeugnisse ausgestellt haben soll.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, in 57 Fällen in
seiner privatärztlichen Praxis und als Leiter der Initiative «Ärzte
für Aufklärung» Bescheinigungen zur Befreiung von der Maskenpflicht
ausgestellt zu haben. Doch Diagnosen wie «Symptome einer
CO2-Vergiftung», «Panikattacken» oder «Asthma bronchiale» seien
teilweise ohne Untersuchung ausgehändigt worden. Auch Überweisungen
zu Fachärzten für eine solche Diagnostik seien nicht veranlasst
worden. Es geht in der Anklage um den Zeitraum April 2020 bis
September 2021 (Aktenzeichen 615 KLs 7/22).