Kasse: Mehr als ein Viertel der Schleswig-Holsteiner hat Bluthochdruck

Viele Menschen im Norden haben einen zu hohen Blutdruck. Die Folgen
können gravierend sein.

Kiel (dpa/lno)  - In Schleswig-Holstein ist nach jüngsten Daten der
AOK Nordwest gut ein Viertel der Menschen von zu hohem Blutdruck
betroffen. Im Jahr 2022 waren insgesamt 664 400 Menschen ab 20 Jahren
an einer Hypertonie erkrankt, wie die Krankenkasse am Montag unter
Berufung auf eine aktuelle Auswertung mitteilte. Das seien 27,7
Prozent der Gesamtbevölkerung im nördlichsten Bundesland. Die
Auswertung zeige, dass ein zu hoher Blutdruck häufiger bei Frauen
(29,07 Prozent) als bei Männern (26,22 Prozent) diagnostiziert werde.
Ein anhaltend und unzureichend therapierter Bluthochdruck zählt den
Angaben zufolge zu den Hauptrisikofaktoren für einen Schlaganfall,
Herzinfarkt oder die Entstehung einer koronaren Herzkrankheit (KHK).

Für alle gesetzlich Krankenversicherten in Schleswig-Holstein
verordneten die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte 2023 insgesamt
5,3 Millionen Packungen blutdrucksenkender Mittel, wie die AOK weiter
mitteilte. Damit entfielen fast ein Viertel (23,3 Prozent) aller
Verordnungen im Fertigarzneimittelmarkt auf Blutdruck-Senker.
«Medikamente, die den Blutdruck senken, sind unverändert die am
meisten verordneten Arzneimittel in Schleswig-Holstein», sagte
AOK-Vorstandschef Tom Ackermann. Insgesamt zahlten die gesetzlichen
Krankenkassen in Schleswig-Holstein dafür im vergangenen Jahr mehr
als 123 Millionen Euro.

Neben der regelmäßigen Medikamenteneinnahme ist auch eine gesunde
Lebensweise entscheidend, um den Blutdruck zu senken. «Ein gesunder
Lebensstil trägt dazu bei, dass zu hohe Blutdruckwerte gesenkt
werden. Im besten Fall benötigen Patienten dann überhaupt keinen
Blutdruck-Senker mehr», sagte Ackermann.