Rösler: Gesundheitskarte kommt nur schrittweise

   Berlin (dpa) - Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) ha
t
Gerüchte über einen Stopp der elektronischen Gesundheitskarte
zurückgewiesen. Er räumte aber Verzögerungen ein. «Es kommt also ei
ne
schrittweise Einführung der Karte», sagte eine Ministeriumssprecherin
am Freitag in Berlin. Darauf habe sich Rösler mit der
Selbstverwaltung von Ärzten und Krankenkassen geeinigt. Weil
komplizierte technische Fragen offen seien, gebe es ein unbefristetes
Moratorium für bestimmte Funktionen. Zunächst blieb offen, wann eine
bundesweite Einführung der elektronischen Gesundheitskarte möglich
ist. Das Projekt hat schon mehrere Rückschläge hinter sich.

Das Gesundheitsministerium versicherte, die Pläne für die Karte
seien trotz Verzögerungen nicht vom Tisch. «Es kommt eine erweiterte
Krankenversicherungskarte mit Foto, mit Notfalldaten, die
fälschungssicher ist», sagte die Sprecherin. Die Koalition hatte bei
den Kassen für Verunsicherung gesorgt, weil sie das Projekt prüfen
will. Deshalb spricht Rösler mit Kassenärzten, Krankenkassen und
Industrie. Der Branchenverband Bitkom erklärte, die Industrie
verbessere ständig ihre Produkte. Dadurch dürfe es aber nicht dazu
kommen, in Wartefunktion zu erstarren. Die Nachbarländer seien
weiter.

Die Kassen hatten nach einem Brief von Rösler eine Blockade
beendet. Sie kündigten vor zwei Wochen an, dass bis Ende November
oder Anfang Dezember alle gesetzlichen Kassen in der Startregion
Nordrhein mit der Ausgabe der neuen Karten an die Versicherten
beginnen würden. Bis Mitte oder Ende nächsten Jahres sollten nach
Angaben der AOK Rheinland/Hamburg alle rund 9 Millionen Versicherten
der Region Nordrhein die neue E-Card haben. Danach solle ohne
zeitliche Lücke die bundesweite Verteilung beginnen. Ob der Zeitplan
weiter gilt, ist offen.

In der ersten Version sind auf der Karte neben dem Foto des
Versicherten und Auslandskrankenschein nur Stammdaten des Patienten
gespeichert - wie bei der bisherigen Versichertenkarte.
dpa vr yydd z2 li

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