Kinderhospiz Magdeburg begleitet 200 Kinder und ihre Familien

Pflege, Therapie, gemeinsame Momente und Schutz - das Kinderhospiz
Magdeburg begleitet Kinder mit lebensverkürzenden Erkrankungen und
ihre Familien. Die Einrichtung hat prominente Unterstützer.

Magdeburg (dpa/sa) - Das Kinderhospiz Magdeburg begleitet pro Jahr
etwa 200 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit
lebensverkürzenden Erkrankungen und ihre Familien. Die Begleitung
könne sich oft über viele Jahre erstrecken, wie die Pfeifferschen
Stiftungen auf Nachfrage mitteilten. «Das Alter der jungen Menschen,
die wir begleiten, reicht dabei von null bis 27 Jahren.» Das Hospiz
startete 2013 mit einem leeren Haus, die Arbeit musste erst einmal
bekannt gemacht werden. Insgesamt seien in den vergangenen elf Jahren
etwa 1200 Familien aus ganz Deutschland begleitet worden.

Am Freitag besuchten Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner
Haseloff und der Moderator und Musiker Florian Silbereisen das
Hospiz. Der CDU-Politiker ist Schirmherr und unterstützt ebenso wie
Silbereisen die Arbeit. Beide unterhielten sich mit Gästen, die
derzeit im Hospiz untergebracht sind. Silbereisen griff außerdem im
Musik- und Sinnesraum zu einer Gitarre und stimmte das Instrument.

«Zu unserer Freude ist die Spendenbereitschaft für das Kinderhospiz
sehr groß und ist in den letzten Jahren auch konstant», hieß es. Das

Haus mit kostenloser Unterbringung und Versorgung von Eltern und
Geschwisterkindern, mit spezieller Angehörigen-, Eltern- oder
Geschwisterarbeit sei nur auf Basis dieser Spenden möglich. Das Geld
komme von vielen Paten, privaten Spendern und Firmenspendern.
Schulen, Firmen und Privatpersonen seien sehr kreativ bei der
Initiierung von Benefizaktionen.

Die Krankenkassen finanzieren den Angaben zufolge 95 Prozent der
reinen Kosten für die Unterbringung und Pflege der Gäste. Die übrigen

fünf Prozent der laufenden Kosten und darüber hinaus alles, was den
jungen Gästen am Ende ihres Lebens Freude und Lebensqualität schenke,
müsse aufgrund einer bundesweiten Regelung über Spenden finanziert
werden. 

Während der Corona-Pandemie seien die Spenden etwas zurückgegangen.
Das sei aber inzwischen überwunden, sagte ein Sprecher. «Mit den
seitdem steigenden Kosten wächst aber natürlich auch der
Spendenbedarf, so dass wir auch weiterhin auf jede Spende angewiesen
sein werden - um den Status quo zu erhalten und perspektivisch auch
neue Projekte und Anschaffungen angehen zu können.»

Für dieses Jahr steht im Kinderhospiz der Umbau eines Zimmers an, wie
es hieß. Es solle so ein weiteres Einzelzimmer mit eigenem Bad
entstehen. Im Ergebnis steige damit die Zahl der Einzelzimmer auf
zehn. «Eine große Vision von uns für dieses Jahr ist ein gläserner

Wintergarten, dessen Seitenwände und Dach sich öffnen lassen»,
teilten die Pfeifferschen Stiftungen weiter mit. «Hier sollen sich
die Kinder und ihre Familien ungeachtet der Witterung jederzeit
aufhalten und zurückziehen können, um den Garten und die Ruhe zu
genießen. Und das insbesondere mit Rollstuhl oder im Bett.» Dafür
seien noch große Spendenmittel nötig.