Studie: Schulterklopfen kann Trefferquote im Basketball erhöhen

Im Spitzensport gilt es, in entscheidenden Situationen Stress zu
bewältigen. Eine kurze aufmunternde Berührung kann dabei helfen. Das
zeigt eine Studie zum Frauen-Basketball.

Basel (dpa) - Laut einer Studie kann Schulterklopfen im Basketball
Stress abbauen und so zu besseren Wurfleistungen beitragen. Das
berichten Forschende aus der Schweiz, Deutschland und den USA nach
Auswertung von Frauen-Basketballspielen in einer US-College-Liga im
Fachjournal «Psychology of Sport and Exercise». 

Die Sportpsychologin Christiane Büttner von der Universität Basel
untersuchte mit Kollegen von der Universität Kaiserslautern-Landau
und der Purdue University doppelte Freiwürfe, die nach Fouls
zugesprochen werden. Sie gehören zu den stressigsten Momenten im
Basketball und sind oft spielentscheidend.

Insgesamt wurden 835 Freiwurf-Paare aus 60 Spielen analysiert. Dabei
wurde beobachtet, wie viele der Teamkolleginnen die Werferin vor
ihrem zweiten Wurf etwa durch Schulterklopfen oder einen Händedruck
berührt hatten. Die Berührungen hatten einen messbaren Einfluss auf
die Erfolgsquote des zweiten Wurfes - allerdings nur dann, wenn der
erste Versuch danebengegangen war. 

«Die Unterstützung durch Teamkollegen ist also besonders dann
hilfreich, wenn das Stressniveau bereits hoch ist, weil man den
ersten der beiden Würfe verfehlt hat», wird Büttner in einer
Mitteilung ihrer Universität zitiert.

Nach bisherigem Stand der Forschung wirken Berührungen in
Stresssituationen beruhigend und unterstützend. Das Team um Büttner
untersuchte in einem weiteren Schritt, ob sich aufmunternder
Körperkontakt auch auf die Saisonergebnisse der jeweiligen Teams
auswirkt. Dabei deuteten die Daten zwar einen positiven Zusammenhang
an, der sich aber als nicht statistisch signifikant erwies. Die
Studienautorin und ihre Kollegen gehen dennoch davon aus, dass
Berührungen «ein wirksames Mittel gegen die leistungsmindernden
Auswirkungen von Stress» sein können - auch in anderen Sportarten
sowie in Beziehungen und bei der Arbeit.