Scholz sichert Unterstützung für Pharmastandort Deutschland zu

Der US-Pharmakonzern Eli Lilly investiert 2,3 Milliarden Euro in ein
neues Werk in Rheinland-Pfalz. Kanzler Scholz betont, dies sei eine
der größten Investitionen in den Pharmastandort Deutschland seit
Jahrzehnten.

Alzey (dpa) - Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sieht die Stärkung des
Pharmastandorts Deutschland als wichtige Aufgabe für die
Bundesregierung. «Was immer wir als Bund tun können, um den
Pharmastandort Deutschland zu stärken, das werden wir tun», sagte
Scholz am Montag beim symbolischen Spatenstich für ein neues Werk des
US-Pharmakonzerns Eli Lilly im rheinland-pfälzischen Alzey. 

Der US-Konzern investiert rund 2,3 Milliarden Euro in den Standort in
Rheinhessen. «Wir reden über eine, wenn nicht die größte
Einzelinvestition in den Pharmastandort Deutschland seit der
Wiedervereinigung», sagte Scholz. 

Eli Lilly baut in Alzey eine Fertigungsstätte für injizierbare
Medikamente.  Der Bau soll im Sommer beginnen, für 2027 ist nach
Unternehmensangaben die Inbetriebnahme geplant, bis zu 1000 Menschen
sollen dort arbeiten. Subventionen flossen für die Ansiedlung nicht. 

Scholz verwies auch auf den Biontech-Stammsitz in Mainz, die
Eröffnung der Deutschlandzentrale des dänischen Pharmaunternehmens
Novo Nordisk in Mainz im vergangenen Jahr sowie die Grundsteinlegung
für ein neues Entwicklungszentrum bei Boehringer Ingelheim 2023.

Produziert wird in Alzey unter anderem auch das Diabetesmittel
Mounjaro mit dem Wirkstoff Tirzepatid. Der gleiche Wirkstoff steckt
im Eli-Lilly-Abnehmmittel Zepbound, das in den USA seit November
erhältlich ist und dem Experten einen großen Erfolg voraussagen. Der
Appetitzügler Mounjaro ist ein Konkurrenzprodukt zum Kassenschlager
Wegovy des ebenfalls in Rheinland-Pfalz ansässigen Unternehmens Novo
Nordisk.

Lauterbach sieht Deutschland als Vorreiter bei Studien

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) betonte, die
Bundesregierung werde mit einer Reihe an Gesetzen im Rahmen der
Pharmastrategie in den kommenden Jahren die Voraussetzungen für
weitere Pharma-Ansiedlungen in Deutschland systematisch verbessern.
«Deutschland wird das Land sein, wo in Europa die meisten Studien
gemacht werden im Bereich der pharmazeutischen Industrie, aber auch
der Medizinprodukte-Industrie», sagte er.