Exotische Zecken breiten sich in Hessen aus

Wiesenzecke, Hyalomma und Co.: Exotische Zeckenarten breiten sich in
Hessen aus. Die Blutsauger können gefährliche Krankheiten auf Mensch
und Tier übertragen. Hundehalter sollten besonders aufpassen.

Wiesbaden (dpa/lhe) - Exotische Zeckenarten werden allmählich in
Hessen heimisch - damit steigt auch für Mensch und Tier das Risiko,
sich mit gefährlichen Krankheiten zu infizieren. «Die Wiesenzecke und
die Schafzecke breiten sich hier zunehmend aus», teilte das hessische
Gesundheitsamt auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. «Diese
Zecken sind in der Lage, Krankheitserreger wie zum Beispiel den
Erreger des Q-Fiebers zu übertragen.» Das Q-Fieber ist laut Robert
Koch-Institut (RKI) eine Infektion, die meist mit hohem Fieber,
Schüttelfrost, Muskelschmerzen und ausgeprägten Stirnkopfschmerzen
beginnt. Im weiteren Verlauf könnten eine Lungenerkrankung oder eine
Hepatitis auftreten, oft bleibe es aber bei milden grippeähnlichen
Symptomen. 

Zwei exotische Arten sind besonders für Hunde gefährlich: Durch die
Wiesenzecke können sie sich nach Angaben des Naturschutzbundes Nabu
mit tödlichen Parasiten infizieren, die vor allem im Mittelmeerraum
vorkommen. Wer mit seinem Hund verreist oder einen Hund im Ausland
kauft, kann die braune Hundezecke aus südlicheren Ländern nach Hessen
einschleppen, wie das hessische Gesundheitsamt mitteilte. Die Zecke
könne ebenfalls Erreger übertragen, die teilweise auch für den
Menschen gefährlich seien.

Die Hyalomma-Zecke wurde nach Angaben des Gesundheitsamts zwar schon
vereinzelt in Hessen nachgewiesen, gilt aber noch nicht als
etabliert. «Diese Spezies ist theoretisch in der Lage, den Erreger
des Zeckenfleckfiebers und das Krim-Kongo-Virus zu übertragen, was
bislang aber in Hessen noch nicht der Fall war», teilte die Behörde
mit. Beide sind gefährliche Fieberkrankheiten.