Ämter: Impfaktion gegen Masern im Flüchtlingszentrum Tegel kommt voran

Auf dem Gelände des früheren Flughafens Tegel leben Tausende
Flüchtlinge. Nach mehreren Masernfällen ist schnelles Handeln
gefragt.

Berlin (dpa/bb) - Die nach einigen Krankheitsfällen am Wochenende
eingeleitete Impfaktion gegen Masern im Flüchtlingszentrum
Berlin-Tegel kommt nach Einschätzung der beteiligten Behörden gut
voran. Etwa 700 der rund 2650 ukrainischen Geflüchteten, die dafür in
den Blick genommen werden, seien seit dem Start der Aktion bereits
geimpft worden, sagte eine Sprecherin des Landesamtes für
Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) am Dienstagvormittag. Die Maßnahme
werde fortgesetzt, das zuständige Gesundheitsamt habe das Impfteam
vor Ort auf etwa zehn Ärzte verstärkt. 

Die Impfbereitschaft ist den Angaben zufolge hoch: Bislang hätten
sich nur drei Geflüchtete geweigert, sich gegen Masern impfen zu
lassen, so die LAF-Sprecherin. Sie kamen in einem separaten
Wohnbereich für drei Wochen in Quarantäne.   

Am Wochenende war in Tegel bei neun Menschen eine Maserninfektion
bestätigt worden. Am Samstag war daraufhin eine Impfaktion zunächst
im betroffenen Hallenkomplex gestartet worden. Am Montag wurde sie
ausgeweitet auf alle nach 1970 geborenen Bewohner, die keinen
Impfstatus nachweisen können. Dazu überprüfen Mitarbeiter des
Gesundheitsamtes mithilfe von Sprachmittlern den Impfstatus von 2650
Geflüchteten, die allesamt aus der Ukraine stammen.  

Weitere Masern-Fälle wurden in Tegel laut LAF bisher nicht
festgestellt. Auf dem Gelände des früheren Flughafens leben neben
Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine auch Asylbewerber. Diese wurden im
Rahmen des Aufnahmeverfahrens bereits bei der Ankunft gegen Masern
geimpft. 

Die Masern gehören zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten
überhaupt. Das Virus wird zum Beispiel beim Husten, Niesen oder
Sprechen übertragen. Symptome sind Fieber, Husten, Schnupfen und ein
rötlich-brauner Hautausschlag.