Wie gesund ist pflanzliche Ernährung? - Großangelegte Studie startet

Immer mehr Menschen entscheiden sich dazu, kein Fleisch mehr zu
essen. Auch vegane Ernährung liegt im Trend. Was das für die
Gesundheit bedeutet, untersucht nun eine große Studie.

Berlin (dpa) - Wie wirken sich vegetarische und vegane Ernährung auf
unsere Gesundheit aus, und welche Vor- und Nachteile haben sie? Das
will die großangelegte Studie Coplant untersuchen, die am Dienstag in
Berlin mit der Untersuchung des ersten von insgesamt 6000 Probanden
gestartet ist. Das Interesse an veganer und vegetarischer Ernährung
wachse, insbesondere bei jüngeren Menschen, heißt es auf der
Studienwebsite. «Es gibt jedoch bislang kaum wissenschaftlich
belastbare Daten zu den Auswirkungen heutiger pflanzenbasierter
Ernährungsweisen auf den Körper.» Diese Datenlücke soll die
Untersuchung schließen und Empfehlungen für eine gesunde und
nachhaltige Lebensweise entwickeln.

Die Studie ist ein Kooperationsprojekt des Bundesinstituts für
Risikobewertung (BfR), des Max Rubner-Instituts, des
Forschungsinstituts für pflanzenbasierte Ernährung (IFPE) und der
Universitäten Jena, Bonn, Heidelberg, Regensburg und Wien. Coplant
steht für «Cohort on plant-based diets» (Deutsch: Kohortenstudie zu
pflanzenbasierten Ernährungsweisen).

Dem BfR zufolge gab es zwar in der Vergangenheit bereits Studien zu
dem Thema, allerdings seien diese nicht unbedingt auf heutige
Ernährungsformen übertragbar. «Beispielsweise stieg das Angebot von
veganen Lebensmitteln und Fleischersatzprodukten, die teilweise
hochverarbeitet, zucker-, fett- und salzreich sind, in den letzten
Jahren deutlich an», schreibt das Institut.

An der Studie nehmen Frauen und Männer im Alter von 18 bis 69 Jahren
teil. Sie ernähren sich entweder vegan, vegetarisch, pescetarisch
(kein Fleisch, aber Fisch) oder essen sowohl pflanzliche als auch
tierische Produkte. Sie müssen unter anderem Fragen zu ihrer
Ernährungsweise und Gesundheit beantworten und werden im Abstand von
einigen Wochen mehrfach körperlich untersucht. Zu Hause müssen sie
ein Ernährungsprotokoll ausfüllen und Stuhlproben sammeln. Das soll
etwa Aufschluss darüber geben, welche Vitamine und Mineralien
ausreichend aufgenommen werden oder nicht. Beim ersten Probanden
sollten am Dienstag Blutdruck, Herzfrequenz und die Handkraft
gemessen werden. 

Die Studiendauer ist nach BfR-Angaben auf mindestens 20 Jahre
angelegt. Mit ersten Ergebnissen rechnet das Institut frühestens nach
dem Abschluss der Rekrutierung in den Jahren 2026 oder 2027.