Bayern will per Quote mehr Kinder- und Jugendärzte aufs Land locken

Mit der Einführung der Landarztquote ist es gelungen, den, Mangel an
Medizinern entgegenzuwirken. Nun soll das Konzept erweitert werden.
Denn es droht in Bayern ein anderer Mangel.

München (dpa/lby) - Der sich zuspitzende Mangel an Kinder- und
Jugendärzten in einigen Teilen Bayerns soll mit einer Erweiterung der
sogenannten Landarztquote abgefedert werden. Das Kabinett beschloss
am Dienstag in München die Übernahme der seit 2020 geltenden Regelung
für Landärzte für Weiterbildungen zum Facharzt für Kinder- und
Jugendmedizin. Damit sollen künftig auch Hochschulabsolventinnen und
Absolventen Medien ohne Einser-Abitur studieren können, sofern sie
sich verpflichten, im Anschluss als Kinder- und Jugendärztin
beziehungsweise Arzt im ländlichen Raum zu arbeiten.

Wann die Regelung greift, war zunächst offen. Der Ministerrat
beauftragte das zuständige Gesundheitsministerium, einen
Gesetzentwurf zur Änderung des Gesetzes vorzulegen. Bislang war dies
im Rahmen der Landarztquote nur bei einer Verpflichtung zur
Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin oder zum Facharzt für
Innere Medizin möglich.

Bayern hatte als eines der ersten Bundesländer 2020 die Landarztquote
eingeführt. Damit bekommen junge Menschen, die als Hausärztin oder
Hausarzt arbeiten wollen, eine zusätzliche Chance für einen
Medizinstudienplatz. Im Gegenzug verpflichten sich die angehenden
Ärztinnen und Ärzte, nach dem Studium und einer fachärztlichen
Weiterbildung in den Fachrichtungen Allgemeinmedizin oder Innere
Medizin mindestens zehn Jahre lang als Hausärztin oder Hausarzt zu
arbeiten - und zwar in einer Region, die hausärztlich unterversorgt
oder von Unterversorgung bedroht ist.

Bis zum Wintersemester 2023/2024 haben sich insgesamt 447 Studierende
für ein Studium im Rahmen der Landarztquote entschieden. Derzeit
stehen 5,8 Prozent der Vorabquote für Medizinstudienplätze für die
Landarztquote zur Verfügung sowie zusätzlich 1 Prozent für die Quote

für den öffentlichen Gesundheitsdienst. Die Aufnahme von Kinder- und
Jugendärzten soll innerhalb der bestehenden Vorabquote von 5,8
Prozent erfolgen. Damit stünden umgekehrt weniger Plätze für
Allgemeinmedizin und für Innere Medizin zur Verfügung.