Grippewelle auf Vor-Corona-Niveau

Die Zahl der Grippe-Infektionen sinkt deutlich. Das liegt aber auch
daran, dass die Viren zu einem früheren Zeitpunkt sehr aktiv waren.

Koblenz (dpa/lrs) - Die aktuelle Grippesaison in Rheinland-Pfalz
ähnelt im Verlauf und der Intensität den Grippewellen der
Vor-Corona-Zeit. Seit dem vergangenen Herbst seien mehr als 10 500
nachgewiesene Fälle registriert worden, die Zahlen seien in den
vergangenen Wochen jedoch deutlich zurückgegangen, teilte das
Landesuntersuchungsamt (LUA) in Koblenz der Deutschen Presse-Agentur
auf Anfrage mit. Der Höhepunkt sei Anfang Februar gewesen, als
innerhalb einer Woche fast 1950 Fälle erfasst worden seien. Seit
Anfang April (14. KW) sind es 76 Fälle. Als Grippesaison gilt die
Zeit zwischen Anfang Oktober und Mitte Mai. Berücksichtigt wurden bei
diesen Zahlen nur Infektionen, die durch einen Labornachweis
bestätigt wurden.

Die tatsächlichen Grippefallzahlen in Rheinland-Pfalz dürften
deutlich höher liegen als die Zahl der behördlich erfassten
Infektionen. Denn nicht bei jeder Grippediagnose wird ein Test
gemacht. Das Robert Koch-Institut schätzt, dass etwa 5 bis 20 Prozent
der Bevölkerung sich während einer Grippewelle infizierten, wobei
nicht jeder Infizierte auch krank werde. Insbesondere für
Risikopatienten wird eine Grippeimpfung im Herbst empfohlen. Zu den
typischen Symptomen bei einer Grippeerkrankung zählen Fieber, Muskel-
und Kopfschmerzen sowie Reizhusten.

Wegen der verstärkten Hygiene-Maßnahmen in der Corona-Pandemie hatte
es in den beiden Saisons ab 2020 nur vergleichsweise wenige
Grippefälle gegeben. Während der Grippewelle 2022/2023 traten die
Infektionen früher als üblich auf, der Höhepunkt war bereits vor dem

Jahreswechsel erreicht. Vor der Pandemie waren die meisten Fälle erst
im Februar oder März registriert worden. 

An dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) erkrankten die meisten
Menschen Anfang Januar (199). Gemeldet werden muss eine RSV-Infektion
erst seit dem Sommer 2023, seitdem wurden rund 1901 Fälle
registriert. Das RSV ist einer der bedeutendsten Erreger von
Atemweginfektionen bei Säuglingen und Kleinkindern.