Lainer nach Krebs: Nehme Leben bewusster wahr

Stefan Lainer bekommt im vergangenen Sommer die Krebsdiagnose, im
Januar gibt er sein Comeback für Borussia Mönchengladbach. Sein Leben
hat sich verändert.

Mönchengladbach (dpa) - Bundesliga-Profi Stefan Lainer geht seit der
überstandenen Krebs-Therapie mit einer anderen Denkweise durchs
Leben. «Du hast mehr Wertschätzung für jeden Moment im Leben: mit dem

Kleinen, mit der Familie. Aber auch auf dem Platz», sagte der 31
Jahre alte Fußballer von Borussia Mönchengladbach in einem Interview
der «Sport Bild» (Mittwoch). «Ich spüre es bewusster, wenn eine
Grätsche funktioniert, wenn man einen Assist gibt und das Stadion
explodiert. Man lernt, dass das alles nicht selbstverständlich ist.
Und es im Leben auch jederzeit unerwartet abwärts gehen kann.»

Bei dem Verteidiger war im Juli 2023 Lymphknotenkrebs diagnostiziert
worden. Der Nationalspieler Österreicher hatte vier Blöcke mit
Chemotherapie. «Als ich die sechste und letzte Antikörpergabe
bekommen habe, wurde mir mitgeteilt, dass ich geheilt bin»,
berichtete er. «Am prägendsten war aber der Moment nach der vierten
Chemo, als ich das letzte Mal aus dem Krankenhaus gegangen bin.
Danach war ich zwar mit allem durch, körperlich aber richtig platt.»

Lainer gab am 21. Januar sein Comeback mit einer Einwechslung gegen
den FC Augsburg. «Als sich auf dem Platz wirklich nichts mehr
schwerfällig angefühlt hat, wusste ich: Ich werde wieder ganz der
Alte, und bald spiele ich 90 Minuten - das kam dann fünf Spiele
später gegen Bochum auch. Krass!»

Lainer berichtete, er habe Kontakt gehabt zu weiteren
Bundesliga-Profis, die zuletzt mit einer Krebserkrankung zu kämpfen
hatten. Timo Baumgartl habe ihn sogar besucht und ihm «ein paar Dinge
erklärt». «Die Gespräche mit ihm haben sehr gutgetan.»