Krankenkasse: Verdreifachung von Behandlungen wegen Cannabis

Seit 1. April ist Cannabis für Erwachsene unter Auflagen legal.
Gesundheitliche Probleme durch den Konsum haben nach einer Auswertung
der Krankenkasse KKH in den vergangenen Jahren zugenommen.

Berlin (dpa) - Die Zahl der Menschen, die in Folge von
Cannabis-Konsum wegen gesundheitlicher Probleme zum Arzt mussten, hat
sich nach Angaben der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) in den
vergangenen zehn Jahren mehr als verdreifacht. Die Zahl der bei der
Kasse versicherten Betroffenen, die wegen eines akuten Rausches,
einer Abhängigkeit, Entzugserscheinungen oder psychischer Probleme
aufgrund von Cannabinoiden ambulant behandelt wurden, lag demnach im
Jahr 2012 bei knapp 1300 Fällen, 2022 waren es etwa 4000 Fälle.
Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung, sei das ein Anstieg von 65
400 im Jahr 2012 auf 209 000 Fälle im Jahr 2022, teilte die KKH am
Mittwoch mit.

In der Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen gab es demnach etwa eine
Verdoppelung der Fälle von hochgerechnet 5600 auf rund 11 300. Da nur
gesicherte ambulante Arztdiagnosen in die Analyse eingeflossen seien,
dürfte die Dunkelziffer höher liegen, hieß es weiter. Die
Krankenkasse hat für ihre Analyse die Daten ihrer 1,6 Millionen
Versicherten mit Blick auf den Diagnose-Code F12 «Psychische und
Verhaltensstörungen durch Cannabinoide» ausgewertet.

Der Besitz, Konsum und Anbau von Cannabis ist für Erwachsene seit dem
1. April unter bestimmten Auflagen legal.