Laumann würdigt ehrenamtliches Engagement für Leprahilfe

Lepra ist in vielen Ländern noch immer nicht ausgerottet. In NRW
engagieren sich seit 50 Jahren viele Menschen ehrenamtlich in der
Leprahilfe. Sie werden nun gewürdigt.

Düsseldorf (dpa/lnw) - Der jahrzehntelange Kampf gegen die eigentlich
leicht heilbare Krankheit Lepra wird auch aus Nordrhein-Westfalen
geführt. Zum 50-jährige Bestehen der Landesstiftung zur Förderung der

Leprahilfe hat NRW-Gesundheits- und Sozialminister Karl-Josef Laumann
(CDU) am Mittwoch das Engagement ehrenamtlicher Gruppen gewürdigt.
Die Leprahilfe sei «nicht etwas von gestern», sagte Laumann bei einer
Feierstunde im Landtag. Trotz Medikamenten gebe es immer noch rund
200 000 Neuerkrankungen pro Jahr. 

Vieles, was die 1973 gegründete Stiftung bewirkt habe, sei den
Ehrenamtlichen zu verdanken, sagte Laumann weiter. In landesweit rund
80 Ortsgruppen - vor allem im Münsterland, im Sauerland und in
Ostwestfalen - haben Ehrenamtliche mit Basaren, Benefizkonzerten, dem
Verkauf von selbst gemachten Marmeladen, Kaffee und Kuchen,
Handarbeiten oder Blumen Laumann zufolge mehrere Millionen Euro für
die Leprahilfe gesammelt. 

Hinzu kommen mehr als zwei Millionen Euro aus den Mitteln der
Stiftung Leprahilfe, die im Laufe von 50 Jahren erwirtschaftet
wurden. Damit seien weltweit mehr als 60 Projekte gefördert worden.
Partner des Landeskuratoriums und der Stiftung Leprahilfe ist die
DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V.

Landtagsvizepräsident Rainer Schmeltzer wies darauf hin, dass Lepra
bei rechtzeitiger Diagnose gut heilbar sei - für im Schnitt rund 50
Euro an Behandlungskosten. Das ursprüngliche Ziel der
Weltgesundheitsorganisation (WHO), Lepra bis zum Jahr 2020
auszurotten, sei aber verfehlt worden. Lepra habe für die Millionen
Betroffenen vor allem in armen Ländern auch heute noch oft furchtbare
Folgen, die von Entstellungen und lebenslängliche Behinderungen bis
zu seelischen Wunden infolge einer gesellschaftlichen Ausgrenzung
reichten.

Die Krankheit ist seit 1983 heilbar, aber etwa zwei bis drei
Millionen Menschen weltweit müssen mit teils schwersten Behinderungen
leben - und mit Stigmatisierung. In Europa gilt Lepra als
ausgerottet. Lepra wird von Bakterien verursacht und lässt sich mit
Antibiotika gut behandeln.