Astronaut Matthias Maurer hat die Fußballschuhe an den Nagel gehängt

Köln (dpa) - Astronaut Matthias Maurer meidet beim Sport ein großes
Verletzungsrisiko - und gehört daher nicht mehr zu den
Fußballspielern. Er mache beim Sport «eine Art Allround-Training»,
berichtete der 54-Jährige der Deutschen Presse-Agentur anlässlich der
Fitnessmesse Fibo in Köln. Dazu zählten Radfahren, Laufen, Schwimmen
und Training im Fitnessstudio. «Aber: Ich mache keinen Sport mehr,
bei dem es eine höhere Verletzungsgefahr gibt», erklärte Maurer.
«Früher habe ich zum Beispiel gerne Fußball gespielt, das mache ich
jetzt nicht mehr. Das geht zu sehr auf die Knie. Das Risiko ist
einfach zu groß, wenn man noch einmal ins All fliegen will.»

Der deutsche Astronaut war 2021 zu Internationalen Raumstation ISS
gereist. 177 Tage verbrachte der gebürtige Saarländer im Orbit.
Während dieser Zeit führte er zahlreiche wissenschaftliche
Experimente durch.

Die Zeit im All hat nun auch mit Maurers Auftritt bei der
Fitnessmesse Fibo zu tun. Er sei nicht dort, weil er «mit
Bodybuildern beim Stemmen von Gewichten konkurrieren» wolle, stellte
er klar. Aber er wolle von seinen Erfahrungen mit einem sogenannten
System mit Elektromuskelstimulation berichten, das aus der
Fitnessbranche kommt - er hatte es auf seiner Mission dabei.
Hintergrund ist, dass Astronauten im All etwas gegen den Verlust von
Muskeln und Knochen machen müssen. Um dem entgegenzuwirken,
trainieren sie auch in der Schwerelosigkeit.

«Der Körper altert 30-mal schneller im All, wenn man nichts dagegen
tut. Bei 6 Monaten im All würde man 15 Jahre älter werden, was den
Abbau von Muskeln und Knochen angeht», erklärte Maurer. «Das will man

natürlich nicht.» Erkenntnisse von dort ließen sich zugleich oft auf

die Erde übertragen - etwa bei der Frage, wie Menschen, die lange im
Bett gelegen haben, wieder fit werden können.