Noch rund 450 Geflüchtete in Tegel mit unklarem Impfstatus

In der Großunterkunft für geflüchtete Menschen in Tegel hatten einige

Masern-Fälle eine große Überprüfung nebst Impfaktion ausgelöst. Z
um
Ergebnis liegen nun neue Informationen vor.

Berlin (dpa/bb) - Nach Bekanntwerden mehrerer Masern-Fälle in der
Flüchtlings-Großunterkunft Berlin-Tegel am vergangenen Wochenende ist
der Impfstatus der meisten ukrainischen Bewohner mittlerweile
geklärt. Nach Angaben des Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten

(LAF) vom Donnerstag betraf das mit Stand vom Vorabend gut 3700
Menschen: Sie wurden entweder im Rahmen einer eigens gestarteten
Aktion vor Ort gegen Masern geimpft, konnten eine frühere Impfung
nachweisen oder sind bis 1970 geboren und waren damit nicht zur
Impfung aufgerufen. 

Bei weiteren 450 Ukrainerinnen und Ukrainern - also etwa zehn Prozent
- war der Impfstatus noch offen. Bei einem Teil davon ist unklar, wo
sie sich momentan aufhalten. Diese Personen werden laut LAF bei ihrer
Rückkehr ins Ankunftszentrum überprüft.

53 Bewohner befanden sich den Angaben zufolge zuletzt aus
unterschiedlichen Gründen in einer Quarantäne, können sich also nicht

frei auf dem Gelände der Unterkunft und darüber hinaus bewegen.
Darunter waren 10 akute Masernfälle und 3 Begleitpersonen sowie 3
Menschen mit unklaren Symptomen. Hinzu kamen 25 Menschen, die wie
etwa Schwangere aus medizinischen Gründen nicht gegen Masern geimpft
werden können, sowie 12 Bewohner, die eine Impfung ablehnten. 

Am Wochenende war in der Flüchtlingsunterkunft auf dem früheren
Flughafengelände bei neun Menschen eine Maserninfektion bestätigt
worden. Daraufhin war eine Impfaktion angelaufen, die sich an alle
nach 1970 geborenen und aus der Ukraine stammenden Bewohner ohne
Impfstatus richtete. In dem großen Hallenkomplex leben auch einige
Hundert Asylbewerber. Diese wurden im Rahmen des Aufnahmeverfahrens
bereits bei ihrer Ankunft gegen Masern geimpft.

Die Masern gehören zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten
überhaupt. Das Virus wird zum Beispiel beim Husten, Niesen oder
Sprechen übertragen. Symptome sind Fieber, Husten, Schnupfen und ein
rötlich-brauner Hautausschlag.