Verband der Kinder- und Jugendärzte für mehr Studienplätze

Die Pläne für eine Landkinderarzt-Quote sind fertig. Experten reichen
die Ziele nicht aus.

Mainz (dpa/lrs) - Der Landesverband der Kinder- und Jugendärzte
fordert mehr Studienplätze, um den Bedarf an Medizinern in
Rheinland-Pfalz zu decken. Die Ankündigung von Gesundheitsminister
Clemens Hoch (SPD) zur Einführung einer Landkinderarzt-Quote werde
begrüßt, sagte Verbandssprecher Stephan Buchner am Donnerstag dem
Radioprogramm RPR1. Sie werde aber nicht ausreichen, um den Bedarf zu
decken. «Letztendlich läuft es darauf hinaus, dass wir mehr
Studienplätze brauchen.»

Das Durchschnittsalter der niedergelassenen Kinderärzte im Land liege
bei 58 Jahren. «Damit werden in den nächsten Jahren rund 150 Ärzte
aus dem Beruf ausscheiden.» Es drohe eine Unterversorgung bereits
jetzt in ländlichen Regionen und später auch in größeren Städten,

weil sich keine Nachfolger für die Praxen finden, mahnte Buchner.

Nach den Plänen des Ministers sollen drei Prozent der zu vergebenden
Medizinstudienplätze im Land nach dem Vorbild der bestehenden
Landarzt-Quote für diejenigen reserviert werden, die sich auf eine
spätere fachärztliche Weiterbildung im Bereich Kinder- und
Jugendmedizin sowie auf eine ambulante ärztliche Tätigkeit als
Kinder- und Jugendärztin oder -arzt im ländlichen Raum festlegen.

Wenn im Rahmen der Quote drei Prozent der Studienplätze vorgesehen
sind, bedeute das jährlich Platz für 14 Bewerberinnen und Bewerber,
erklärte der Verbandssprecher. Dazu komme, dass bei einem Start für
das Studium erst nach zwölf Jahren ein fertiger Mediziner zur
Verfügung stehe. Auch die Kapazitäten für die Weiterbildung zum
Kinderarzt würden zusehends knapper, weil die Kinder-Kliniken immer
kleiner würden und die Facharzt-Ausbildung nicht mehr gewährleisten
können.