AOK: Krankenstand in Bayern 2023 leicht gesunken

Husten, Rückenschmerzen, Erschöpfung: Zwar ist der Krankenstand unter
den bayerischen Erwerbstätigen zuletzt gesunken, doch ist er noch
immer sehr hoch. Eine Berufsgruppe sticht besonders heraus.

München (dpa/lby) - Die Erwerbstätigen in Bayern waren im vergangenen
Jahr nach Daten der Krankenkasse AOK etwas seltener krank als im
Vorjahr - und gehören zu den gesündesten in Deutschland. Der
Krankenstand habe 2023 bei 5,9 Prozent gelegen. Das bedeutet, dass im
Schnitt an jedem Tag knapp sechs von 100 Erwerbstätigen
krankgeschrieben waren. Ein Jahr zuvor waren es 6,1 Prozent gewesen.
«Dennoch ist es der zweithöchste Krankenstand seit 1995», teilte die

Kasse am Donnerstag in München mit. 

Im bundesweiten Vergleich belegt der Freistaat damit gemeinsam mit
Baden-Württemberg, Hamburg und Berlin den Spitzenplatz. Innerhalb
Bayerns gab es erneut ein Nord-Süd-Gefälle: Während der Krankenstand

in Oberfranken 7,0 Prozent betrug, waren es in Oberbayern 5,2
Prozent. Ähnlich das Bild bei den Landkreisen: Während Kronach die
höchste Quote von 7,9 Prozent erzielte, rangierte der Landkreis
München mit 4,6 Prozent am untersten Ende der Skala.

In Summe hätten sich 2023 rund 62 Prozent aller erwerbstätigen
AOK-Versicherten im Freistaat krankgemeldet, ergänzte die Kasse, die
ungefähr 40 Prozent aller gesetzlich Versicherten in Bayern als
Mitglieder hat und deren Daten deshalb als repräsentativ gelten. 2022
waren es knapp 63 Prozent gewesen - 2021 hingegen lediglich gut 46
Prozent.

Einen besonders hohen Anstieg gab es laut AOK bei den psychischen
Erkrankungen mit einem Plus von 14 Prozent. Besonders betroffen waren
erneut Berufe in der Altenpflege mit fast 23 Krankmeldungen je 100
Versicherten. Zum Vergleich: Der Durchschnitt für alle Erwerbstätigen
lag in Bayern bei 12,4. 

Die meisten Krankschreibungen entfielen auf Atemwegserkrankungen (78
Krankmeldungen je 100 Versicherten), auch wenn diese deutlich
seltener auftragen als im Vorjahr. Den zweiten Platz belegten
Muskel-Skelett-Erkrankungen (39 Krankmeldungen je 100 Versicherten).