Tödliche «Blue Punisher»-Pille - mutmaßlicher Dealer vor Gericht

Der Tod eines 13-jährigen Mädchens nach dem Konsum einer
Ecstasy-Pille sorgt im vergangenen Sommer für Erschütterung. Nun
steht ein mutmaßlicher Drogendealer vor Gericht.

Neubrandenburg (dpa/mv) - Rund zehn Monate nach dem Drogentod einer
13-Jährigen aus Altentreptow in Mecklenburg-Vorpommern steht am
Mittwoch (13.00 Uhr) ein mutmaßlicher Drogendealer in Neubrandenburg
vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 17-Jährigen nach
früheren Angaben vor, dem Mädchen in drei Fällen Ecstasy-Pillen
unerlaubt verkauft zu haben. Wegen des Alters des Angeklagten ist die
Verhandlung vor dem Jugendschöffengericht nicht öffentlich. Es wird
noch am selben Tag ein Urteil erwartet.

Nach früheren Angaben der Staatsanwaltschaft war eine Anklage wegen
«leichtfertiger Todesverursachung» beziehungsweise wegen fahrlässiger

Tötung aus rechtlichen Gründen nicht erfolgt. Eine Gerichtssprecherin
sagte, «es reduziert sich darauf, unerlaubt Betäubungsmittel verkauft
zu haben». Mit einer Haftstrafe sei nicht zu rechnen.

Die 13-Jährige soll die Droge vorigen Juni in Altentreptow genommen
haben. Sie war bewusstlos in eine Klinik gekommen und dort gestorben,
laut Gutachten an einer Hirnschwellung, die durch den hoch dosierten
Wirkstoff einer Ecstasy-Pille «Blue Punisher» (deutsch: blauer
Bestrafer) ausgelöst worden wurde.