Berufsgenossenschaft warnt vor Lärm auf Baustellen

Auf Baustellen geht es oft laut zu und vor allem die Arbeiter sind
dem Lärm teils für lange Zeit ausgesetzt. Die Berufsgenossenschaft
der Bauwirtschaft will daher für mehr Gehörschutz sensibilisieren.

Berlin (dpa) - Die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau)
hat die Beschäftigten auf Baustellen aufgerufen, den eigenen
Gehörschutz ernster zu nehmen. Lärmschwerhörigkeit sei die am
häufigsten gemeldete Berufskrankheit bei der BG Bau im vergangenen
Jahr, teilte die Berufsgenossenschaft am Donnerstag in Berlin mit.
Die Zahl der jährlich gemeldeten Fälle steige seit 2020 immer weiter
an. 

«Ein konsequenter Lärmschutz ist wichtig, weil jede Tätigkeit in
einer lauten Arbeitsumgebung das Gehör schädigt, und zwar
unumkehrbar», sagte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des
Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes, bei einer gemeinsamen
Pressekonferenz mit der BG Bau, dem Hauptverband der Deutschen
Bauindustrie (HDB) und der Gewerkschaft IG BAU. «Es ist wichtig, dass
das Thema in die Köpfe der Beschäftigten kommt. Man muss hier
sensibilisieren und aufklären, nur mit Vorschriften geht es nicht»,
sagte Gerhard Citrich von der IG BAU. «Mal eben einen Bordstein
schneiden, mal eben was abflexen, mal eben was machen - oft sind es
Kleinigkeiten, bei denen nicht daran gedacht wird, dass Lärm
schädlich ist.»

2023 wurden den Angaben der BG Bau zufolge 4581 Verdachtsanzeigen
wegen Lärmschwerhörigkeit erfasst. Der Anstieg der vergangenen Jahre
sei mit der Demografie zu erklären. Drei Viertel der von
Lärmschwerhörigkeit Betroffenen sei über 50 Jahre alt, sagte Bernhard

Arenz, Leiter der Hauptabteilung Prävention der BG Bau. Die Zahlen
zeigten aber, dass die Erkrankung auch schon in jungen Jahren
auftreten könne. Arenz forderte daher, Lärmschutz und UV-Schutz schon
mit Kindern in Kitas und Schulen intensiv zu besprechen.