Steyer-Stadion wird mit Leichtathletik-Meeting eröffnet

Das Dresdner Steyer-Stadion schrieb einst Sportgeschichte. Hier
wurden 13 Weltrekorde in der Leichtathletik aufgestellt. Ende August
soll es nach der Sanierung wiedereröffnet werden.

Dresden (dpa) - Das Dresdner Heinz-Steyer-Stadion soll nach Um- und
Ausbau am 30. August mit einem internationalen Leichtathletik-Meeting
eröffnet werden. Es soll an die Tradition des «Goldenen Ovals» in den

1980er-Jahren anknüpfen und als Teil der World Athletics Continental
Tour auch Athleten aus dem Ausland präsentieren, teilte die Stadt am
Donnerstag mit. Nach gut zwei Jahren Bauzeit befindet sich das
Projekt auf der Zielgeraden. Aktuell wird die Tartanbahn aufgebracht.
Mit dem Steyer-Stadion biete man beste Trainings- und
Wettkampfbedingungen für den Spitzen-, Vereins- und Freizeitsport,
betonte Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP): «Damit können in
Dresden wieder große Sportevents, nationale und internationale
Wettkämpfe auf höchstem Niveau stattfinden.»

Das neue Stadion hat 10 400 Sitzplätze, 5400 sind überdacht. Durch
mobile Tribünen in den Kurven lässt sich die Kapazität auf bis zu 15

000 Zuschauer erweitern. Die Südtribüne, auf deren Dach eine
Solaranlage installiert wird, hat vier Etagen und beherbergt eine
Fechthalle, fünf Courts für Squash, einen Kraft- und Athletikbereich
sowie Räume für Radsport, Ballett, Gymnastik und Kursangebote. Hinzu
kommen Kabinen und Sanitärräume, Büros und Räume für Dresdner
Sportvereine sowie ein Laden für Sportartikel und ein
medizinisch-wissenschaftliches Zentrum für Leistungsdiagnostik und
Sportmedizin. Die Dresden Monarchs tragen im Stadion ihre
Erstliga-Spiele im American Football aus. 

Die Kosten für den Um- und Ausbau waren ursprünglich auf etwa 38
Millionen Euro veranschlagt worden. Inzwischen rechnet man mit 54
Millionen Euro. Das Land Sachsen förderte das Vorhaben mit vier
Millionen Euro und stellte zusätzlich etwa 770 000 Euro für die
fachgerechte Entsorgung von kontaminiertem Boden bereit. 

Das alte Stadion war 1919 eröffnet worden und schrieb
Sportgeschichte. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) trug vor dem Zweiten
Weltkrieg hier mehrere Länderspiele aus. Nach einem Ausbau fasste es
mehr als 60 000 Menschen. Bei den Luftangriffen auf Dresden im
Februar 1945 diente das Stadion den Bomberpiloten als
Orientierungspunkt. Zu DDR-Zeiten erhielt es den Namen des Fußballers
Heinz Steyer. Der Kommunist wurde 1944 hingerichtet. Nationale
Meisterschaften und internationale Wettkämpfe sorgten wiederholt für
eine volle Arena. Mehr als ein Dutzend Weltrekorde in der
Leichtathletik wurden hier aufgestellt. Weitspringerin Heike
Drechsler schaffte am 3. Juli 1986 eine Weite von 7,45 Meter.
Sprinterin Marlies Göhr lief am 1. Juli 1977 hier 10,88 Sekunden.