Zahnarzt mit Messer angegriffen - Teenager vor Hamburger Gericht

Ein 18-Jähriger kommt laut Anklage im Herbst 2023 mit einem Messer in
eine Zahnarztpraxis in Hamburg-Bergedorf. Wenig später greift er den
Arzt an. Nun muss sich der Mann vor Gericht verantworten.

Hamburg (dpa/lno) - Nach einer Messerattacke auf einen Zahnarzt muss
sich ein 18-Jähriger seit Donnerstag vor dem Landgericht Hamburg
verantworten. Der junge Mann soll den Arzt, bei dem er auch schon mal
in Behandlung war, laut Anklage im Zustand der Schuldunfähigkeit am
20. Oktober vergangenen Jahres in dessen Praxisräumen im Stadtteil
Bergedorf angegriffen und verletzt haben. Der Vorwurf der
Staatsanwaltschaft lautet versuchter Totschlag in Tateinheit mit
gefährlicher Körperverletzung.

Der Beschuldigte betrat die Praxisräume nach Angaben der
Staatsanwaltschaft unter dem Vorwand, einen Termin ausmachen zu
wollen. Nachdem er kurzfristig vorgelassen worden war, habe der
Teenager in einem Behandlungsraum mit dem Zahnarzt gesprochen, sagte
der Gerichtssprecher. Dabei habe er ein in der Jackentasche
verborgene Messer gezückt. Eine Praxis-Angestellte brachte sich den
Angaben nach mit einem Sprung aus dem Fenster in Sicherheit. Der
junge Mann stach demnach auf den Arzt ein, der sich wehrte.
Schließlich gelang es der Anklage zufolge, den Täter bis zum
Eintreffen der Polizei einzusperren.

Es handelt sich um ein Sicherungsverfahren, weil der Beschuldigte
nach einem Gutachten wohl unter Wahnvorstellungen litt und sich vom
Zahnarzt verfolgt fühlte. Am ersten Prozesstag machte der nicht
vorbestrafte 18-Jährige keine Angaben. Der Prozess, für den zehn
Verhandlungstage bis zum 1. Juli vorgesehen sind, wird am 26. April
fortgesetzt. Dann soll der Zahnarzt, der auch Nebenkläger ist,
aussagen.