Länder dringen auf Strategie für bessere Arzneimittelversorgung

Wochenlang waren im Winter 2022/23 Arzneimittel für Kinder wie
Fiebersäfte kaum oder gar nicht zu bekommen. Auch heute noch gibt es
Engpässe. Nun stellen die Länder Forderungen an die Bundesregierung.

Berlin (dpa) - Die Länder haben die Bundesregierung aufgefordert,
eine nationale Strategie zur besseren Arzneimittelversorgung
vorzulegen. Das gilt nach einer vom Bundesrat am Freitag
beschlossenen Entschließung insbesondere für Medikamente für Kinder
und Jugendliche. Die Länder wollen, dass Vorschriften für den Import
und die Lagerhaltung dringend notwendiger Medikamente gelockert
werden, um Engpässe künftig zu verhindern. Apotheken müssten größ
ere
Handlungsspielräume beim Austausch von Arzneimitteln bekommen. 

Die Entschließung wurde der Bundesregierung zugeleitet. Die
Länderkammer reagiert mit dem Vorstoß insbesondere auf die Knappheit
von Arzneimitteln für Kinder im Winter 2022/2023. Damals gab es unter
anderem einen wochenlangen Mangel an Fieberpräparaten.

Der Entschließung zufolge sollen Apotheken zudem in der Lage sein,
nach Absprache mit einer Ärztin oder einem Arzt von verordneten,
nicht vorrätigen Wirkstoffen abweichen zu können, wenn diese nicht
auf der Substitutionsausschlussliste stehen. Für die Versorgung von
Kindern und Jugendlichen sollen Apotheken wie Arzneimittelhersteller
unbürokratisch über eine Standardzulassung Fiebersäfte und -zäpfche
n
herstellen und in Verkehr bringen können, um einen steigenden Bedarf
zu decken.