Mexiko verbietet sogenannte sexuelle Konversionstherapien

Mexiko-Stadt (dpa) - Mexiko hat nach langjährigen Bemühungen von
Aktivisten sogenannte sexuelle Konversionstherapien verboten. Der
Senat verabschiedete am Freitag (Ortszeit) eine Gesetzesreform, die
zwei bis sechs Jahre Freiheitsstrafen für die Durchführung von
Praktiken vorsieht, die auf die Änderung der sexuellen Orientierung
oder Geschlechtsidentität einer anderen Person abzielen. 

Bestraft werden soll auch, wer solche Behandlungen finanziert oder
erzwingt, wie der Senat nach der Abstimmung mitteilte. Die höchsten
Strafen sind vorgesehen, wenn Minderjährige von den Behandlungen
betroffen sind. Sollten die Eltern beteiligt gewesen sein, soll ein
Richter über die Sanktionen entscheiden.  

Unter «Konversionstherapien» werden verschiedene Praktiken zur
angeblichen Heilung unter anderem von Homo- und Transsexualität
verstanden. Nach Angaben von UN-Experten und Menschenrechtlern fügen
diese Praktiken den Betroffenen oft schwere körperliche und seelische
Schäden zu. Die Methoden umfassen demnach unter anderem
Zwangsmedikation, Schläge, Isolation und andere Misshandlungen, die
Aktivisten mit Foltermethoden gleichsetzen.