«Pille danach» soll für junge Frauen weiter kostenlos sein

Bisher ist die «Pille danach» für junge Frauen kostenlos, wenn ein
Rezept vorliegt. Wird sie künftig rezeptfrei, müssen die Frauen
bezahlen - es sei denn, die Kassen machen eine Ausnahme.

Berlin (dpa) - Frauen und Mädchen unter 20 Jahren sollen auch nach
Aufhebung der Rezeptpflicht die «Pille danach» kostenlos bekommen.
Das Bundesgesundheitsministerium prüft, wie dies möglich gemacht
werden könne. Man sei «an einer unbürokratischen Regelung
interessiert», sagte eine Sprecherin am Freitag in Berlin. Zuvor
hatte der «Spiegel» darüber berichtet.

Die Pille danach wird bisher für Mädchen und Frauen bis zum 20.
Lebensjahr ebenso wie die reguläre Antibabypille von der Krankenkasse
bezahlt. Beim Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung
(GKV) hieß es, es gebe bereits einige wenige Ausnahmen, bei denen die
Kasse auch ohne Rezept die Kosten übernehme.

Der Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte, Christian Albring,
warnte: «Wenn junge Frauen künftig für die Pille danach in der
Apotheke bezahlen müssten, würde das die Situation deutlich
verschlechtern. Es wäre dann zu fürchten, dass Teenager trotz eines
ungeschützten Geschlechtsverkehrs von dem Kauf Abstand nehmen und
schwanger werden.»

Brüssel hatte vor kurzem entschieden, dass die «Pille danach» in der

gesamten EU ohne Rezept erhältlich sein soll.
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) sicherte daraufhin zu:
«Wir werden der Entscheidung der Kommission folgen und das deutsche
Recht für beide Präparate, die derzeit auf dem Markt sind,
schnellstmöglich anpassen.»

SPD-Gesundheitspolitikerin Martina Stamm-Fibich sagte der Deutschen
Presse-Agentur, Gröhe solle bis zum Frühjahr eine deutsche Regelung
vorlegen. Bei den beiden Präparaten handelt es sich um «ellaOne»
(Wirkstoff: Ulipristal) und «PiDaNa» (Wirkstoff: Levonorgestrel).

Die Frauenärzte äußerten erhebliche Bedenken gegen die Aufhebung der

Rezeptpflicht und halten eine medizinische Beratung allein in den
Apotheken für problematisch. Sie seien aber grundsätzlich bereit,
gemeinsam mit den Apothekern eine Beratungslösung für die beiden
Arzneimittel zur Notfallverhütung vorzubereiten, wenn Gröhe dazu
einlade.

Der Vorsitzende der KKH Kaufmännischen Krankenkasse, Ingo Kailuweit
mahnt, die medizinische Aufklärung dürfe durch die Rezeptfreiheit
keinesfalls vernachlässigt werden. In der
Bevölkerung dürfe nicht die Auffassung entstehen, die
«Pille danach» könne so bedenkenlos eingenommen werden wie eine
Kopfschmerztablette.

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