TK hebt Zusatzbeitrag um 0,2 Prozentpunkte an - DAK: 0,5 bis 0,6
Die größte gesetzlichen Krankenkasse Deutschlands, die
Techniker Krankenkasse (TK), hebt ihren Beitragssatz 2016
voraussichtlich um 0,2 Prozentpunkte an. Kassenchef Jens Baas wolle
dem Verwaltungsrat am Freitag diese Erhöhung des Zusatzbeitrags
vorschlagen, war in Berlin zu erfahren. Der Zusatzbeitrag der Kasse
würde sich dann auf 1,0 Prozentpunkte belaufen, der Gesamtbeitrag auf
15,6 Prozent.
Damit läge die Kasse wieder knapp unter dem durchschnittlichen
Beitrag von 15,7 Prozent, den das Bundesgesundheitsministerium im
November für 2016 prognostiziert hatte. Im zu Ende gehenden Jahr lag
die Prognose bei durchschnittlich 15,5 Prozent, der Zusatzbeitrag bei
0,9 Prozent.
Die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) wird nach Informationen
des «Handelsblatts» (Donnerstag) im kommenden Jahr ihren
Zusatzbeitrag am stärksten von allen größeren Kassen anheben müssen
.
Den 4,9 Millionen DAK-Mitgliedern steht danach eine Erhöhung um 0,5
bis 0,6 Prozentpunkte ins Haus. Mit einem Zusatzbeitrag von 1,4 oder
1,5 Prozent und einem Gesamtbeitrag von 16 oder 16,1 Prozent wäre die
DAK dann eine der teuersten Kassen in Deutschland.
Der Zusatzbeitrag bei der Barmer GEK, der zweitgrößten Kasse in
Deutschland, steigt der Zeitung zufolge voraussichtlich um 0,2
Prozentpunkte auf 1,1 Prozent, ebenso bei der AOK Bayern und der AOK
Baden-Württemberg. In den nächsten Tagen werden weitere gesetzliche
Krankenkassen ihren Zusatzbeitrag festlegen und zeigen, wie sie mit
den steigenden Gesundheitskosten zurecht kommen wollen.
Der Gesamtbeitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) besteht
aus einem festen Satz von 14,6 Prozent, den Arbeitgeber und
Arbeitnehmer je zur Hälfte bestreiten, sowie aus einem variablen
Zusatzbeitrag, den die Kassen selbst bestimmen und den allein die
Versicherten tragen müssen. Damit will der Gesetzgeber einen Anreiz
für mehr Wettbewerb unter den Kassen schaffen.
Die TK ist mit rund 9,5 Millionen Versicherten die größte gesetzliche
Krankenkasse. 0,2 Prozentpunkte mehr würden bedeuten, dass ein
Versicherter mit einem Bruttoeinkommen von 3000 Euro künftig sechs
Euro mehr im Monat für seine Krankenversicherung ausgeben muss.
Der GKV-Spitzenverband erwartet in den kommenden Jahren einen
weiteren Anstieg der Zusatzbeiträge. Damit dürften auch die Stimmen
lauter werden, die die Beitragslasten wieder gleichmäßig auf
Arbeitgeber und Arbeitnehmer verteilen wollen. Diese Forderung ist
auch aus der SPD zu hören.
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