Europäische Länder mit Einreisebeschränkungen - Neue Risikogebiete

Die Coronavirus-Epidemie bringt immer mehr Einschränkungen für den
Reiseverkehr. Deutsche Behörden stufen Regionen in Österreich und
Spanien als Risikogebiete ein. Supermärkte verzeichnen einen
Nachfrageschub.

Berlin (dpa) - Im Kampf gegen die Ausbreitung der neuartigen
Coronavirus erlassen immer mehr Länder Einreisebeschränkungen.
Gleichzeitig stuft das Robert Koch-Institut weitere Regionen als
Risikogebiete ein. Zum Stand der Dinge am Sonntag:

EINREISEBESCHRÄNKUNGEN

Mehrere Länder haben am Wochenende Einreisebeschränkungen wegen des
Coronavirus verhängt. So schloss Dänemark am Samstag die Grenzen bis
zum 13. April. Ausländer dürfen nur bei besonderen Gründen ins Land.

Einen ähnlichen Einreisestopp verhängten Polen und Tschechien.
Einreisen in die Türkei sind nun ebenfalls für Bewohner mehrerer
europäischer Länder verboten.

NACHFRAGESCHUB IN SUPERMÄRKTEN

Geschlossene Schulen und Kitas, Kantinen im Notbetrieb, leere Kneipen
und Cafés: Das Coronavirus und die zunehmenden Einschränkungen im
Alltag schlagen sich auch im Konsumverhalten nieder: Es wird wieder
mehr zu Hause gekocht und gegessen - Gaststätten als «öffentliche
Wohnzimmer» werden gemieden. Das dürfte nach Beobachtungen des
Lebensmittelhandels und von Branchenexperten dazu führen, dass in
Supermärkten anders und mehr eingekauft wird. Auch Lieferdienste
profitieren momentan. Auf Großkunden spezialisierte
Lebensmittelhändler dagegen müssten mit deutlichen Einbußen rechnen,

so die Fachleute. Die prekäre Situation für Hotels und Gaststätten
schlage bei Großhändlern und Großmärkten durch.

Der Nachfragerückgang von Gastronomen, Hotels, Kitas und Kantinen sei
deutlich spürbar, sagt Marcus Schwenke, Geschäftsführer des
Großhandelsverbandes Foodservice. Einbrüche seien leicht zeitversetzt
zum Gastgewerbe zu erwarten. Sollten Insolvenzen in der
Gastronomiebranche zunehmen, könne dies dramatische Folgen für
Großhändler haben - noch weit nach dem Pandemie-Ende, fürchtet der
Verband, der Anbieter wie Metro und Selgros/Transgourmet vertritt.

SEEHOFER FÜR EINHEITLICHES EUROPÄISCHES NIVEAU BEI EINREISEKO
NTROLLEN

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) sprach sich für ein
abgestimmtes Vorgehen bei Grenzkontrollen in Europa aus. «Der Schutz
unserer Bevölkerung erfordert auch Maßnahmen, um das Infektionsrisiko
in Folge des globalen Reiseverkehrs einzudämmen», sagte er am
Samstag. Die Staaten Europas könnten hier nur erfolgreich sein, wenn
sie in Abstimmung miteinander agierten. «Es hilft in unserem
gemeinsamen Schengenraum niemandem, wenn die Menschen nach Paris
fliegen, weil in München stärker kontrolliert wird», betonte der
Minister.

SCHULSCHLIEßUNGEN AUCH IN MECKLENBURG-VORPOMMERN

Wegen der Coronavirus-Pandemie bleiben von Montag an auch in
Mecklenburg-Vorpommern Schulen und Kitas flächendeckend geschlossen.
Das verkündete Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Samstag
am Rande einer Sondersitzung ihres Kabinetts. Die Landesregierung in
Schwerin folgt damit den Entscheidungen der meisten anderen
Bundesländer. Damit haben nun alle Länder ihre Linie vorerst
festgelegt.

Nächste Woche werden in 13 Bundesländern flächendeckend die Schulen
geschlossen: Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Bayern,
Rheinland-Pfalz, das Saarland, Berlin, Thüringen, Sachsen-Anhalt,
Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und
Mecklenburg-Vorpommern. Sachsen will am Montag zunächst die
Schulpflicht aussetzen; Lehrer, Schüler und Eltern sollen auf diese
Weise Zeit bekommen, sich auf Schulschließungen vorzubereiten.
Brandenburg setzt den regulären Schulunterricht von Mittwoch an
vorerst aus. Der Schulbesuch ist damit weiter möglich, aber nicht
mehr verpflichtend. Eine ähnliche Regelung gibt es in Hessen ab
Montag.

RKI STUFT TIROL UND MADRID ALS RISIKOGEBIETE EIN

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die internationalen
Coronavirus-Risikogebiete ausgeweitet: Seit Freitagabend gelten auch
das Bundesland Tirol in Österreich und die spanische Hauptstadt
Madrid offiziell als Gebiete, in denen eine fortgesetzte
Virus-Übertragung von Mensch zu Mensch vermutet werden kann. Derzeit
gilt dies außerdem für Italien und Iran sowie die französische Region

Grand Est (Elsass, Lothringen und Champagne-Ardenne) und Provinzen in
China und Südkorea.

VERANSTALTUNGSWIRTSCHAFT FÜRCHTET VERHEERENDE FOLGEN

Der Präsident des Bundesverbands der Konzert- und
Veranstaltungswirtschaft, Jens Michow, warnte vor schwerwiegenden
Folgen für seine Branche durch die Ausbreitung des neuartigen
Coronavirus. «Wenn derartige Veranstaltungsabsagen nur über zwei,
drei Wochen erfolgen müssen, werden sich zahlreiche Firmen davon
nicht wieder erholen können», sagte er der Deutschen Presse-Agentur
mit Blick auf die Vielzahl der abgesagten Veranstaltungen wegen des
Virus Sars-CoV-2.

In der Veranstaltungsbranche herrsche laut Michow zurzeit
Ratlosigkeit. Die Bundesländer entschieden jeweils unterschiedlich,
ob sie Großveranstaltungen ab 1000 Teilnehmern verbieten oder nicht.
«Wir erleben derzeit nicht nur in unserer Branche, sondern in der
Wirtschaft allgemein das Problem, dass auf der ganzen Ebene klare
Ansagen fehlen», kritisierte er. Bisher gebe es nur Empfehlungen zu
Absagen, die den Unternehmen aber keine Planungssicherheit böten.

SC PADERBORN STELLT TEILE DES BUNDESLIGA-TEAMS UNTER QUARANT
ÄNE

Nach dem positiven Coronavirus-Test bei Fußballprofi Luca Kilian
stellte der SC Paderborn am Samstag Teile seiner Mannschaft für 14
Tage unter häusliche Quarantäne. Zuvor hatte der Teamarzt insgesamt
45 Tests auf das Virus bei Spielern und Betreuern durchgeführt, wie
der Fußball-Bundesligist mitteilte. Die Ostwestfalen sind der erste
Erstliga-Club, der zu dieser Maßnahme greift. In der Zweiten Liga war
dies bereits bei Hannover 96 und beim 1. FC Nürnberg geschehen.

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