Mit «Krötenflummis» und Albatros: Sport für Kinder in Corona-Zeiten Von Florian Lütticke und Nicolas Sowa, dpa
Kurz nachdem Schulen und Kitas wegen der Coronavirus-Pandemie
schließen, startet Alba Berlin ein Video-Angebot für Kinder und
Jugendliche. Die Aktion wird zum Hit - und findet reichlich
Nachahmer.
Berlin (dpa) - Zusammengezogene Sockenpaare fliegen als
«Krötenflummis» durchs Kinderzimmer. Auf dem Bildschirm imitiert ein
Plüsch-Albatros die Übungen der Trainer. Mit seinem Video-Angebot, um
Kindern und Jugendlichen in Corona-Zeiten mehr Bewegung angesichts
fehlender Sportstunden zu ermöglichen, hat Basketball-Bundesligist
Alba Berlin einen Hit in Corona-Zeiten gelandet: Nach gut einer Woche
wurden die Videos alleine bis Freitagmittag insgesamt mehr als vier
Millionen Mal abgerufen. Die Aktion findet zahlreiche Nachahmer, der
Hauptstadtclub ist noch lange nicht am Ende.
«Das war ja erst der Anfang. Wir wollen jetzt eine Bibliothek für
digitales Lernen aufbauen», sagte Henning Harnisch, Vizepräsident
Jugend des Hauptstadtclubs, der Deutschen Presse-Agentur. «Wir werden
weiter produzieren. Denn bisher war das ja nur die Grundversorgung,
die wir jetzt weiterentwickeln wollen.»
Kurz nachdem auch in Berlin die Schulen und Kitas wegen der
Coronavirus-Pandemie vorerst dichtmachten, starteten die Berliner ihr
neues Onlineprogramm «Albas tägliche Sportstunde». Jeweils
zugeschnitten auf drei Altersgruppen bis zur Oberschule gibt es
Übungen, um der Eintönigkeit zu entfliehen. Dabei werden die Übungen
jeweils in einen thematischen Kontext verpackt: Die Kleinsten brauen
einen Zaubertrank, die Grundschüler lernen auch schon mal englische
Begriffe, für die Ältesten wird beispielsweise anhand der Herkunft
von Alba-Spielern geografisches Wissen vermittelt.
Die Eltern sind begeistert. Das zeigen ihre Rückmeldungen in sozialen
Netzwerken. «Ich bekomme ständig so viel positives Feedback, die
Kommentare auf YouTube waren teilweise eine Liebes-Ode», schwärmt der
frühere Europameister Harnisch. «Aber man spürt jetzt auch die
wachsende Verantwortung.»
Ab nächster Woche gibt es von Montag bis Freitag jeweils zwei neue
Folgen, die einzelnen Episoden sind auch später abrufbar. Inzwischen
setzen auch weitere Basketball-Clubs auf ein Online-Trainingsprogramm
für Kinder - beispielsweise die Telekom Baskets Bonn starteten am
Freitag ein Angebot. Beim FC Bayern begrüßt Ex-Nationalspieler
Steffen Hamann die Zuschauer zum «Home-Office». «Die Vereine bewegen
etwas, das ist sehr, sehr positiv», lobte Ingo Weiss, Präsident des
Deutschen Basketball Bunds. «Das macht Spaß, wie die Vereine auf die
aktuelle Situation reagieren.»
Auch (Ex-)Einzelsportler wie Felix Neureuther und Sabine Lisicki
sowie Clubs aus anderen Sportarten präsentieren sich vor der Kamera -
unter anderem RB Leipzig und Werder Bremen führen ebenfalls Übungen
zum Nachmachen vor. «Wir hoffen, dass es sehr viele Nachahmer geben
wird, die die Strahlkraft des Fußballs nutzen, um nicht nur auf
diesem Weg zu helfen», sagte Werder-Präsident Hubertus
Hess-Grunewald.
Der norddeutsche Fußball-Bundesligist steht dabei nach eigenen
Angaben selbst bereits seit zwei Jahren im Austausch mit Alba, das in
der Sportförderung eine Vorreiterrolle innehat. Seit 15 Jahren leiten
Jugendtrainer der Berliner mehrere Basketball-Arbeitsgemeinschaften
in Grund- und Oberschulen, inzwischen gibt es auch Bewegungseinheiten
an Kitas. Nach eigenen Angaben bewegt der Club 4500 Kinder sowie
Jugendliche und investiert jährlich rund zweieinhalb Millionen Euro
in Projekte. «Wir verstehen uns als Sozialakteur», sagt
Club-Präsident Axel Schweitzer.
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