Debatte über Lockerung der Beschränkungen - Besonnenheit gefordert

Österreich hat seine strengen Beschränkungen in der Corona-Krise
soeben leicht gelockert. In Deutschland beraten Bund und Länder an
diesem Mittwoch über erste Schritte zurück in die Normalität.

Berlin (dpa) - Schon vor den Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel
mit den Regierungschefs der Länder über eine schrittweise Lockerung
der corona-bedingten Beschränkungen zeichnet sich ab, dass die Bürger
weiter Geduld brauchen werden. Eine schnelle und vollständige
Rückkehr zur Normalität kann es nicht geben, wie mehrere Bundes- und
Landespolitiker am Dienstag deutlich machten. So warb zum Beispiel
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) für Maß und Mitte und

plädierte für einen «besonnenen Weg». «Eine kurzfristige Rückke
hr zum
normalen Zustand kann es nicht geben», sagte Bremens Regierungschef
Andreas Bovenschulte (SPD).

DISKUSSION ÜBER LOCKERUNGEN VOR BUND-LÄNDER-BERATUNGEN

Vor den Beratungen von Bund und Ländern über eine schrittweise
Lockerung der corona-bedingten Beschränkungen haben mehrere Politiker
vor zu großen Erwartungen gewarnt. «Am Ende geht es darum, die
richtige Balance zu finden zwischen Gesundheitsschutz, öffentlichem
Leben und der Wirtschaft», sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU)
am Dienstag in Wiesbaden. Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten
wollen über das weitere Vorgehen beraten. Brandenburgs
Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) stellte klar: «Definitiv wird
kein Schnellstart von null auf 100 möglich sein.

NRW WILL ERSTE SCHULEN NACH OSTERFERIEN ÖFFNEN

Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen sollen die
Schulen nach den Osterferien schrittweise wieder öffnen. Eine Woche
später sollen voraussichtlich auch die ersten Kita-Kinder wieder in
die Kindertagesstätten zurückkehren dürfen. Das sagten am Dienstag
Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) und Familienminister Joachim
Stamp (FDP) der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Damit stellt
NRW als erstes Bundesland einen konkreten Zeitplan in Aussicht, wie
die strengen Auflagen zur Eindämmung des Coronavirus gelockert werden
könnten.

MEHR ALS 3000 CORONA-INFIZIERTE IN DEUTSCHLAND GESTORBEN

In Deutschland sind bis Dienstagabend mehr als 128 400 Infektionen
mit dem neuen Coronavirus registriert worden (Vortag: mehr als
126 600 Infektionen). Mindestens 3217 (Vortag: 2994) mit dem Erreger
Sars-CoV-2 Infizierte starben bislang bundesweit. Das geht aus einer
Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten
Zahlen der Bundesländer berücksichtigt. Nach Schätzungen des Robert
Koch-Instituts haben in Deutschland rund 68 200 Menschen die
Infektion überstanden.

GESCHÄFTE IN ÖSTERREICH WIEDER OFFEN - TEILS LANGE SCHLANGEN

Nach vierwöchiger Schließung wegen der Corona-Krise haben in
Österreich seit Dienstag wieder viele Geschäfte geöffnet. Von der
Lockerung der Anti-Corona-Maßnahmen profitierten kleine Läden wie
Buchgeschäfte, Parfümerien und Boutiquen. Auch Bau- und Gartenmärkte

haben unter strengen Hygiene-Auflagen wieder aufgemacht.Durch die
Pflicht, einen Einkaufswagen zu nutzen, wurde die Zahl der Kunden
begrenzt. Zu den Vorschriften zählt Abstandhalten und das Tragen
eines Mund-Nasen-Schutzes. Dies gilt auch fürs Fahren mit
öffentlichen Verkehrsmitteln.

WÄHRUNGSFONDS ERWARTET SCHWERTE GLOBALE REZESSION

Wegen der Coronavirus-Pandemie wird die Wirtschaft in diesem Jahr
weltweit dramatisch schrumpfen: Der Internationale Währungsfonds
(IWF) rechnet mit der schwersten globalen Rezession seit fast hundert
Jahren. Die weltweite Wirtschaftsleistung könnte 2020 um 3 Prozent
zurückgehen, jene der Eurozone sogar um 7,5 Prozent, erklärte der IWF
am Dienstag in seiner jüngsten Prognose zur globalen Konjunktur. Es
müsse mit einem deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit gerechnet
werden.

EU-KOMMISSION SCHMIEDET PLÄNE FÜR WIEDERAUFBAUPROGRAMM

Die EU-Kommission erwägt ein über Anleihen finanziertes
Wiederaufbauprogramm im Umfang von bis zu 1,5 Billionen Euro. «Ich
könnte mir einen solchen Finanzrahmen vorstellen, entschieden ist
aber noch nichts», sagte der für Wirtschaft zuständige Vizepräsiden
t
Valdis Dombrovskis auf eine entsprechende Frage des «Handelsblatts»
(Dienstag).

GOLD ALS SICHERER HAFEN BEI ANLEGERN GEFRAGT

Der Goldpreis hat seinen Höhenflug im Zuge der Corona-Krise nach den
Osterfeiertagen fortgesetzt. Am Dienstagmorgen wurde die Feinunze
(31,1 Gramm) an der Börse in London bei 1727,09 US-Dollar gehandelt.
Das ist der höchste Preis seit Ende 2012. In Euro gerechnet stieg die
Notierung bis auf 1580,09 Euro und damit so hoch wie noch nie.

FRÜHERE FORMEL-1-BOSSE FÜR ABSAGE DER KOMPLETTEN SAISON

Die Väter der modernen Formel 1 raten zu einer Absage der kompletten
Saison wegen der Corona-Pandemie. Nach dem langjährigen
Geschäftsführer Bernie Ecclestone empfahl dies nun auch der frühere
Weltverbandschef Max Mosley. «Dann hätten die Teams und die
Rennveranstalter Sicherheit, um planen und Maßnahmen ergreifen zu
können», sagte der frühere Präsident des Internationalen
Automobilverbands Fia der Deutschen Presse-Agentur. Die ersten 9 der
22 geplanten Rennen sind bereits abgesagt oder verschoben.

MUNDSCHUTZ AUCH BEIM NACKTBADEN IN TSCHECHIEN

Ein FKK-Strand an einem Baggersee in Tschechien hat es in der
Corona-Krise zu weltweiter Berühmtheit gebracht. Selbst der
US-Nachrichtensender CNN berichtete inzwischen über einen Aufruf der
örtlichen Polizei an die Nacktbadenden, doch bitte einen Mundschutz
zu tragen. Unter dem Motto «Nackter Körper - Ja, unverhüllter Mund -

Nein» hatten die Ordnungshüter ihren Appell ins Internet gestellt.
Dieser scheint zu fruchten: Über das Osterwochenende seien keine
weiteren Verstöße festgestellt worden.

LIMITED-EDITION-KLOPAPIER BRINGT 10 000 EURO AN SPENDEN

Eine Toilettenpapier-Hilfsaktion hat einer Tafel in Hessen 10 000
Euro eingebracht. Die Stadt Taunusstein hatte die Aktion vor Ostern
ins Leben gerufen, bei der mit dem Stadt-Logo bedruckte
Klopapierrollen gegen eine Spende von 5 Euro ausgegeben werden. Das
Geld kommt der örtlichen Tafel zu, die wegen der Corona-Pandemie ihre
Lebensmittelausgabe eingestellt hat. Mehr als 2000 der insgesamt 3000
mit dem Stadt-Logo bedruckten Rollen Toilettenpapier seien bestellt.

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