Union kritisiert Stopp der US-Zahlungen an die WHO
Berlin (dpa) - Aus der Union kommt massive Kritik an dem von
US-Präsident Donald Trump verfügten Stopp der Zahlungen an die
Weltgesundheitsorganisation (WHO). Der außenpolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jürgen Hardt, sprach am Mittwoch in
Berlin von einem «verheerenden Zeichen». Damit würden der
internationalen Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie
unnötige Schranken gesetzt.
Auch der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen kritisierte Trumps
Vorgehen: «Wenn man den Einfluss Chinas auf die WHO begrenzen will,
ist der Entzug von Finanzmitteln kontraproduktiv», sagte Röttgen der
«Süddeutschen Zeitung» (Donnerstag). Er schlage deshalb vor, «dass
die EU und Großbritannien den Ausfall übernehmen». Röttgen betonte
gleichzeitig, dass die Vorwürfe gegen die WHO nach der Krise
aufgearbeitet werden müssten: «Kritik, die richtig ist, wird
nicht dadurch falsch, dass Trump sie geäußert hat.»
Trump hatte die Beitragszahlungen an die WHO am Dienstag gekappt. Er
macht die Organisation für die vielen Toten in der Corona-Krise
mitverantwortlich. Durch Missmanagement der WHO und deren Vertrauen
auf Angaben aus China habe sich die Epidemie dramatisch verschlimmert
und rund um die Welt verbreitet. Die USA prüften nun, welche Rolle
die WHO gespielt habe. Solange lägen die Zahlungen auf Eis.
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