FDP: Deutschland sollte Finanzierungslücke der WHO überbrücken

Berlin (dpa) - Nach dem Stopp der Beitragszahlungen der USA an die
Weltgesundheitsorganisation WHO fordert die FDP im Bundestag ein
größeres Engagement Deutschlands und Europas. «Deutschland sollte
gemeinsam mit den europäischen Partnern finanziell einspringen, um
diese Finanzierungslücke zu überbrücken», sagte der stellvertretend
e
Fraktionsvorsitzende Alexander Graf Lambsdorff am Mittwoch der
Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

«In einer solchen Krise braucht die WHO alle Ressourcen, um
handlungsfähig zu bleiben, denn gerade in den ärmsten Ländern der
Welt steht der Höhepunkt der Pandemie noch bevor. Und hier ist die
WHO vor Ort oftmals die einzige Hilfe», sagte er.

US-Präsident Donald Trump hatte zuvor die Beitragszahlungen
einstellen lassen. Zunächst solle die Rolle der WHO bei der
«schlechten Handhabung und Vertuschung der Ausbreitung des
Coronavirus» geprüft werden. Lambsdorff nannte es «verantwortungslos

von den USA, mitten in einer Pandemie der WHO den Geldhahn
zuzudrehen»

Der FDP-Politiker betonte zugleich, nach der Corona-Pandemie müssten
WHO-Mitglieder wie Deutschland eine «schonungslose Krisenbilanz»
einfordern. Eine unkritische Übernahme von Informationen und Daten
von China durch die WHO dürfe sich nicht wiederholen. «Die
Bundesregierung muss sich dafür einsetzen, dass die WHO stärker,
professioneller und unabhängiger wird. Dazu braucht die Organisation
mehr Rechte gegenüber den einzelnen Mitgliedsstaaten.» Diese müssten

völkerrechtlich dazu verpflichtet werden, frühzeitig und
wahrheitsgemäß über Krankheitsausbrüche zu berichten, «was China
ganz
offensichtlich nicht getan hat», sagte Lambsdorff.