Die Thüringer räumen auf und produzieren mehr Müll
Die Corona-Krise hat viele Auswirkungen - sogar beim Müll. Während
das Aufkommen von Haushaltsmüll in den Kommunen gewachsen ist, gibt
es erste Müll-Abmeldungen im Gewerbe.
Erfurt (dpa/th) - Die Thüringer haben während der
Corona-Beschränkungen, durch die viele Menschen zu Hause waren, mehr
Müll verursacht als sonst. «Wir verzeichnen aktuell einen deutlichen
Anstieg vor allem bei den Anlieferungen in unseren Wertstoffhöfen»,
sagte Ivo Dierbach von den Stadtwerken Erfurt. Auch im Landkreis
Sonneberg, in Gera, dem Kreis Schmalkalden-Meiningen oder dem
Unstrut-Hainich-Kreis wurde eine Zunahme registriert - allerdings
gibt es Unterschiede bei der Art des anfallenden Mülls.
Viele Menschen nutzten die freie Zeit, um Zuhause aufzuräumen,
begründet Dierbach die Zunahme beim Sperrmüll. Zudem sei
überdurchschnittlich viel Grüngut angeliefert worden. Das habe aber
in Erfurt auch daran gelegen, dass die 40 Grüngutcontainer im
Stadtgebiet erst am 20. April aufgestellt wurden. Hier wird in den
kommenden Tagen mit einer Normalisierung auf den Wertstoffhöfen
gerechnet - zumal es in diesem Jahr zwei zusätzliche Abgabestellen in
Möbisburg und am Urbicher Kreuz gebe. Während bei der Restmüllmenge
in Erfurt der normale Oster-Anstieg verzeichnet wurde, habe vor allem
das Volumen beim Altpapier zugenommen - weil mehr über den
Onlinehandel verschickt werde.
Auch im Unstrut-Hainich-Kreis und im Kreis Schmalkalden-Meiningen ist
die Anlieferung an die Wertstoffhöfe gestiegen. Der
Abfallwirtschaftsverband im Wartburgkreis und die Stadt Jena konnten
keine Angaben machen. Im Landkreis Sonneberg ist einem Sprecher
zufolge sowohl beim Restmüll als auch bei Papier und
Verpackungsabfällen ein deutlicher Anstieg erkennbar. In Gera gibt es
Andreas Jensvold, dem Sprecher für die Geraer Umweltdienste zufolge,
vor allem bei Altglas eine deutliche Zunahme.
Aber auch alle anderen Müllarten sowie der Sperrmüll seien betroffen.
«Daher möchten wir auch in diesen besonderen Zeiten auf die korrekte
Trennung von Abfällen hinweisen und die Bürgerinnen und Bürger
bitten, das Volumen der Abfallbehälter bestmöglich auszunutzen.»
Abfälle sollten aber nicht in die Tonne gedrückt werden, da das die
Entleerung unnötig beeinträchtige.
Einem Sprecher des Landratsamts Schmalkalden Meiningen zufolge hätten
bereits mehrere Gaststätten einen Antrag auf die Einstellung
beziehungesweise Aussetzung der Restmüllabholung gestellt. Genaue
Zahlen dazu gebe es aber erst am Jahresende. Mit der Teilöffnung der
Geschäfte am 27. April würden vermutlich auch die Gewerbeabfälle
wieder anwachsen.
Engpässe und Beeinträchtigung bei der Müllabfuhr gibt es bisher den
Sprechern zufolge in keiner der befragten Kommunen. Allerdings ist an
den Wertstoffhöfen mit längeren Wartezeiten und Schlangen zu rechnen,
weil nur eine bestimmte Anzahl von Menschen gleichzeitig auf einen
Hof dürfen und insgesamt mehr Nachfrage herrscht. Das Verständnis sei
jedoch hoch, so Jensvold und Dierbach. Ausfälle beim Personal gebe es
derzeit ebenfalls nicht, heißt es übereinstimmend. Neben den üblichen
Schutzmaßnahmen haben unter anderem die Geraer Umweltdienst
zusätzliche Regelungen eingeführt. Dort nehmen einige der Kraftfahrer
die Müll-Laster mit nach Hause, um Kontakte bei der Fahrzeugübergabe
zu vermeiden.
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