18 Polizisten am 1. Mai in Berlin verletzt

Berlin (dpa/bb) - In der Nacht des 1. Mai sind in Berlin bei
Rangeleien und durch Flaschenwürfe 18 Polizisten verletzt worden. Die
Polizei bestätigte am Samstag Angaben der Gewerkschaft der Polizei
(GdP), die zuvor von knapp 20 verletzten Beamten gesprochen hatte.

Die GdP teilte weiter mit, man könne daher nicht von einem
friedlichen 1. Mai sprechen. Die Polizei habe mehr als 120
Ermittlungsverfahren gegen verdächtige eingeleitet, unter anderem
wegen Landfriedensbruch, Angriffen auf Polizisten und Verstößen gegen
die Corona-Regeln.

Die GdP sprach zudem von mehr als 350 Menschen, die vorläufig
festgenommen oder von denen die Personalien festgestellt worden
seien. Knapp 100 davon allein bei einer Demonstration gegen die
Corona-Regeln am Freitagnachmittag auf dem Rosa-Luxemburg-Platz in
Mitte. Dort hatten auch Rechtspopulisten und Verschwörungstheoretiker
teilgenommen.

Polizeipräsidentin Barbara Slowik hatte im RBB-Inforadio die Zahl von
insgesamt 209 Freiheitsentziehungen und -beschränkungen genannt. Das
bezog sich auf den Abend in Kreuzberg.

Nach Dreharbeiten bei der nicht erlaubten Demonstration auf dem
Rosa-Luxemburg-Platz war ein Kamerateam der ZDF-Satiresendung
«heute-show» angegriffen worden. Mehrere Menschen wurden verletzt ins
Krankenhaus gebracht. Die Polizei nahm mehrere Verdächtige fest.
Gegen einige von ihnen will die Staatsanwaltschaft am Samstag einen
Haftbefehl beantragen. Laut Slowik ermittelt auch der Staatsschutz.

Die GdP wies Kritik zurück, dass die Polizei Verstöße gegen die
Corona-Verordnung zugelassen habe. Die Polizei habe den ganzen Tag
versucht, den Infektionsschutz «bestmöglich» zu gewährleisten. «A
ber
wenn man zur Gefahrenabwehr Straßen zumachen muss, stauen sich dort
eben Menschen. Es wäre vollkommen unverhältnismäßig, dann Leute
festzunehmen, weil sie keine 1,50 Meter Abstand halten.»

Trotz des Corona-Verbots von Ansammlungen waren am Abend des 1. Mai
in Kreuzberg einige tausend Menschen auf den Straßen unterwegs. Nur
ein Teil davon wollte demonstrieren. Die Mehrheit waren Schaulustige,
Neugierige, Gaffer und später in der Nacht auch betrunkene
Randalierer.

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