Forschung am «Hotspot»: Kupferzell nimmt an Corona-Studie teil
Eine kleine Gemeinde soll einen großen Beitrag im Kampf gegen das
Coronavirus leisten: In Kupferzell nimmt fast ein Drittel der
Bevölkerung an einer Studie des Robert-Koch-Instituts teil.
Kupferzell (dpa/lsw) - Die 6300-Einwohner-Gemeinde Kupferzell im
Hohenlohekreis soll in den kommenden Wochen einen entscheidenden
Beitrag zur Erforschung des Coronavirus leisten. Am Dienstag (10.30
Uhr) stellen Gemeinde, Landkreis und Robert-Koch-Institut das
Vorgehen für die Studie «Corona-Monitoring lokal» vor. Bis zum 6.
Juni sollen 2000 Menschen aus Kupferzell getestet und befragt werden.
Die Forscher wollen herausfinden, wie viele Menschen bereits
Antikörper gegen das Virus gebildet haben. Außerdem erhoffen sie sich
Erkenntnisse über den Anteil der Infektionen ohne Symptome, welche
Menschen häufiger betroffen sind und wie oft eine Erkrankung so
schwer verläuft, dass Betroffene ins Krankenhaus müssen.
Kupferzell eignet sich laut den Behörden gut für eine Untersuchung,
weil die Gemeinde recht isoliert im ländlichen Raum liegt. Außerdem
war Kupferzell schon früh ein Corona-«Hotspot»: Bei
einem Kirchenkonzert am 1. März steckten sich viele Menschen an. In
den folgenden Wochen wurden 112 positiv getestet, drei von ihnen
starben. Neben Kupferzell nehmen noch drei weitere stark von der
Corona-Pandemie betroffene Gemeinden in Deutschland an der Studie
teil.
«Die Bevölkerung ist sehr positiv gestimmt und steht voll hinter der
Studie», sagte der Kupferzeller Bürgermeister Christoph Spieles am
Montag. Bei vielen Bürger bestehe Unsicherheit, ob sie erkrankt waren
oder nicht. Die Studie könne da Gewissheit schaffen. Der überwiegende
Teil der Bevölkerung sei auch über die Möglichkeit froh, positiv
dargestellt zu werden. Nach dem Corona-Ausbruch habe es zum Teil ein
Negativ-Image und vereinzelt Stigmatisierungen gegeben.
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