Mehr Firmen-Insolvenzen - Ausmaß der Pleitewelle noch nicht sichtbar
Halle/Saale (dpa) - Mit Auswirkungen auf tausende Arbeitnehmer ist im
Mai die Zahl der Firmenpleiten einer Statistik des Leibniz-Instituts
für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) zufolge weiter gestiegen. 1019
Personen- und Kapitalgesellschaften in Deutschland und damit 70 mehr
als im Vormonat April hätten sich insolvent gemeldet, teilte das IWH
am Freitag mit. Während die Firmen-Zahl relativ leicht anstieg, waren
im Mai deutlich mehr Arbeitskräfte als zuvor betroffen. Nach Angaben
des IWH beschäftigen allein die fünf größten Firmen darunter
insgesamt mehr als 10 000 Menschen. Zuvor hätten sich kaum Firmen mit
mehr als 1000 Arbeitskräften insolvent gemeldet.
Dass auch große Unternehmen betroffen sind, liegt dem IWH zufolge
daran, dass in der akuten Krise ausgelöst durch das Coronavirus oft
die nötige Zeit fehle. Jenseits von Wirtschaftskrisen schafften es
angeschlagenen Großunternehmen eigentlich besser als kleine Firmen,
Insolvenzen durch Sanierungsmaßnahmen zu vermeiden, hieß es weiter.
Zudem spiegelten die aktuellen Zahlen lediglich den Anfang der Krise
wider, erklärte IWH-Insolvenzforscher Steffen Müller. Das Ausmaß der
Pleitewelle wird ihm zufolge erst in den kommenden Monaten sichtbar.
Das liege unter anderem am zeitlichen Abstand zwischen der
Antragstellung auf Insolvenz und der Bekanntmachung der
Eröffnungsentscheidung im Insolvenzverfahren durch die Gerichte. Ein
Unternehmen, das beispielsweise im Mai seine Insolvenz bekannt
machte, könnte schon im Februar oder März angezeigt haben, nicht mehr
zahlungsfähig gewesen zu sein.
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