Coronavirus - Infektionsgeschehen regional sehr unterschiedlich
Das Coronavirus beschäftigt Thüringen weiter - und zwar weiterhin
regional sehr unterschiedlich. Während aus einigen Kommunen keine
Neuinfektionen gemeldet werden, müssen in anderen Einrichtungen
geschlossen werden.
Erfurt/Weida/Steinbach-Hallenberg (dpa/th) - Thüringenweit ist die
Entwicklung bei der Corona-Pandemie zuletzt regional teils sehr
ungleich verlaufen. In Erfurt etwa sind zuletzt keine aktiven
Corona-Infektionen mehr gemeldet worden. Die Stadtverwaltung teilte
am Freitag mit, dass von den seit dem Ausbruch der Pandemie 138
bekannten Fällen in der Landeshauptstadt inzwischen 136 als
überstanden gelten. Zwei Menschen seien im Zusammenhang mit dem Virus
gestorben. Auch das Landratsamt des Saale-Orla-Kreis meldete am
Freitag, dass dort die letzte bestätigte Neuinfektion Ende Mai
gemeldet wurde und der Kreis zumindest theoretisch somit als
«coronafrei» gelte.
Für ganz Thüringen meldete die Staatskanzlei am Freitag 20 bekannte
Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Damit stieg die Zahl der seit
Ausbruch der Pandemie registrierten Infektionen mit Sars-CoV-2 in
Thüringen auf 3152. Davon werden 2840 Fälle als genesen gewertet.
Gestorben sind 174 Menschen, bei denen eine Infektion nachgewiesen
wurde.
Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) mahnte mit Blick
auf die Entwicklungen in seiner Stadt allerdings vor Übermut. Man
dürfe das Erreichte nicht durch Leichtsinn gefährden, sagte er. Das
Bürgeramt werde weiter kontrollieren, ob die Vorgaben aus der
Corona-Verordnung eingehalten werden. Dazu zählt etwa, ob in
Geschäften ein vorgeschriebener Mund-Nasen-Schutz getragen wird.
Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten und entsprechende Bußgelder
können die Konsequenz sein, wenn dagegen verstoßen wird. So müsse nun
ein Tourist aus Österreich ein Bußgeld von 850 Euro zahlen. Der Mann
hatte keinen Schutz getragen und sich auch nach Aufforderung
geweigert einen solchen zu nutzen. Auch seinen Namen und seine
Adresse habe er den Ordnungsamtsmitarbeitern bei der Kontrolle nicht
nennen wollen. Zudem soll er sich renitent verhalten haben.
Derweil schließt eine Schule in Weida für zwei Wochen, weil eine
Lehrerin positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Die in Jena
lebende Lehrerin habe bis auf Schüler der 12. Klassen mit allen
Lehrern und Klassen Kontakt gehabt, teilte das Landratsamt Greiz am
Freitag mit. Deshalb habe das Gesundheitsamt vorsorglich direkt alle
Schüler, Lehrer und weitere Mitarbeiter des Gymnasiums bis zum 25.
Juni unter Quarantäne gestellt.
«Unabhängig davon, ob jemand Symptome zeigt, beginnen wir heute mit
den Abstrichen bei den Lehrern, im Laufe der nächsten Wochen folgen
Schüler und weiteres Personal», sagte Landrätin Martina Schweinsburg
(CDU). Ebenfalls in Weida wurde in einem Pflegeheim ein lokaler
Corona-Ausbruch verzeichnet, wie das Greizer Landratsamt am Freitag
informierte. Die bisher 20 Mitarbeiter und Bewohner, die dort
positiv auf Corona getestet wurden, seien in Quarantäne gekommen,
aktuell gelte ein Besuchsverbot für die Einrichtung.
Der Landkreis Greiz galt lange als ein «Corona-Hotspot» in Thüringen.
Seit Beginn der Pandemie wurden dort laut Zahlen der Staatskanzlei
von Freitag 646 Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen. 46
Menschen, bei denen Sars-CoV-2 nachgewiesen wurde, sind dort
gestorben.
In einer Kita in Steinbach-Hallenberg ist derweil eine weitere
Erzieherin positiv auf das Virus getestet worden. Die Einrichtung
wurde deshalb bis auf weiteres geschlossen, wie das Landratsamt
Schmalkalden-Meiningen am Freitag mitteilte. Zuvor war bereits bei
einer Kollegin der Frau das Virus nachgewiesen worden. Da die
Kita-Gruppen aber streng voneinander getrennt gewesen seien, wurden
nach dem ersten Fall die anderen Gruppen weiter betreut. Für alle
Kontaktpersonen der betroffenen Erzieherinnen wurde Quarantäne
angeordnet.
Weiterhin hat auch der Landkreis Sonneberg mit dem Virus zu kämpfen.
Dort waren zuletzt 281 Infektionsfälle nach Angaben des Landratsamts
von Freitag bekannt. 21 mit dem Virus infizierte Menschen sind dort
gestorben. Der Wert der Neuinfektionen innerhalb der vergangenen
sieben Tage bezogen auf 100 000 Einwohner lag bei 34,44 - die höchste
Quote in ganz Thüringen. Das Landratsamt kündigte an, dass nicht alle
Lockerungen, die eine neue Landesverordnung für Anti-Corona-Maßnahmen
ab Samstag vorsieht, dort übernommen werden. Die Regelung im Kreis
sieht demnach etwa vor, dass in deutlich mehr Bereichen ein
Mund-Nasen-Schutz getragen werden muss.
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