Impfen statt Kino - erste Impfzentren in Thüringen in Betrieb Von Katrin Zeiß, dpa

Stadthallen, Kulturzentren, Krankenhäuser, Ärztehäuser - in Thüring
en
läuft die Corona-Impfung nun auch in zentralen Anlaufstellen. Viele
Hoffnungen sind mit der Impfung verbunden.

Weimar (dpa/th) - Über dem Eingang des hellgetünchten großen Gebäud
es
in der Innenstadt von Weimar hängen Filmplakate. Normalerweise zieht
es die Menschen hierher ins Kino. Am frühen Mittwochnachmittag stehen
die Rentner Gisela Ludwig (82) und Hans-Otto Herrmann (89) in der
Januarkälte vor der automatischen Glastür. Ministerpräsident Bodo
Ramelow (Linke) hat sich zu den beiden gesellt, sie unterhalten sich
über die Corona-Impfungen. Ramelow will hier gleich das Weimarer
Impfzentrum eröffnen - in dem Gebäude im Stadtzentrum, in dem sonst
Filme gezeigt werden oder wo andere Kulturangebote locken. Ludwig und
Herrmann haben die ersten der heiß begehrten Impftermine ergattert.

29 feste zentrale Anlaufstellen sollen in Thüringen die
Corona-Schutzimpfung übernehmen, die ersten 14 von ihnen sind am
Mittwoch in Betrieb gegangen. In den Pflegeheimen in Thüringen und in
den Krankenhäusern wird bereits seit zwei Wochen geimpft. Dass nun
auch die Zentren arbeiten, haben viele Menschen herbeigesehnt. Das
Terminvergabeportal www.impfen-thueringen.de und die Terminhotline
03643-4950490 sind permanent überlastet.

«Wir können nur so viel Termine vergeben, wie Impfstoff vorhanden
ist», sagt die Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung (KV)
Thüringen, Annette Rommel. Die KV ist verantwortlich für den Betrieb
der Zentren. Mit deren Start hofft Ministerpräsident Ramelow auf
einen Wendepunkt bei der Pandemiebekämpfung. «Heute ist der erste Tag
vom Ende der Pandemie», sagt er am Mittwoch bei der Eröffnung des
Impfzentrums in Weimar.

Für den 89-jährigen Hans-Otto Herrmann hat seine Tochter in Karlsruhe
die Online-Buchung übernommen. «Gleich am 30. Dezember, als es damit
losging», erzählt er. Ins Impfzentrum ist der Rentner, der auf einen
Rollator angewiesen ist, mit dem direkt vor der Einrichtung haltenden
Stadtbus gekommen. Menschen über 80 Jahre gehören neben
Pflegeheimbewohnern, Pflege- und Krankenhauspersonal und
Rettungskräften zu den Bevölkerungsgruppen, die vorrangig von dem
raren Impfstoff profitieren sollen.

Im Weimarer Impfzentrum ist ihre erste Station die Anmeldung, die von
einem Oberstabsgefreiten der Bundeswehr betreut wird. «In allen
Impfzentren in Thüringen hilft die Truppe», sagt KV-Impfmanager Jörg

Mertz. Danach geht es zur ärztlichen Aufklärung, dann zur Impfung.
Eine Viertelstunde müssen die Geimpften dann vorsorglich noch
bleiben, bevor sie das Zentrum wieder verlassen können. Dieser Ablauf
ist in allen Anlaufstellen identisch.

Pro Impfstelle sind laut KV vorerst 72 Impfungen pro Tag geplant.
Wenn mehr Impfstoff vorrätig sei, könnten diese Kapazitäten massiv
hochgefahren werden, versichert die KV-Vorsitzende. Bundesweit
herrscht Impfstoffmangel. In dieser Woche sollen in den Einrichtungen
in Thüringen zunächst rund 3200 Menschen ihre Erstimpfung erhalten.
Gespritzt wird zunächst der Impfstoff des Herstellers Biontech. Nach
drei Wochen gibt es jür jeden Geimpften eine zweite Dosis dieses
Mittels.

Die am Dienstag eingetroffene Lieferung des US-Herstellers Moderna
soll erst ab 3. Februar angewandt werden - in den restlichen 15
Impfzentren, die dann in Thüringen schrittweise den Betrieb
aufnehmen. Die KV hat bereits insgesamt rund 40 000 Menschen Termine
für die Erst- und Zweitimpfung zugeteilt. Seit Beginn der
Impfkampagne vor zwei Wochen haben nach Angaben des
Sozialministeriums 13 000 Thüringer die erste Impfung erhalten.

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