Amateursport hofft auf baldiges Comeback - «Warten sehnsüchtig drauf » Von Christian Kunz und Marco Hadem, dpa
Seit Monaten ist außer Joggen im Park oder dem Workout daheim nur
wenig Sport in Deutschland möglich. Zum Frühlingsbeginn dürfen sich
Hobbysportler Hoffnungen auf ein Stück mehr Normalität machen. Die
Verbände wollen bei diesem Schritt helfen.
München (dpa/lby) - Auf dieses Signal der Politik haben alle Sportler
sehnsüchtig gewartet. Angesichts der in weiten Teilen des Freistaats
sinkenden Corona-Infektionszahlen erwartet Bayerns Innen- und
Sportminister Joachim Herrmann zeitnahe Lockerungen im Amateursport.
«Insbesondere Sport an der frischen Luft hat gute Chancen, bald
wieder möglich zu sein, aber auch für die Sportausübung in
Fitnessstudios und Vereinshallen erarbeiten wir Lösungen», sagte der
CSU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in München.
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte in dieser Woche über
Lockerungen für Individualsportarten wie Tennis oder Golf gesprochen.
Die Pandemie legt den Amateursport schon lange lahm. Außer Joggen im
Park oder dem heimischen Workout ist für Hobbysportler kaum etwas
möglich. Die Verbände heben immer wieder die Wichtigkeit der Bewegung
für Gesellschaft und Gesundheit hervor, jetzt könnte das Comeback
nahen. In welchem Umfang die Lockerungen erfolgen und für welche
Bereiche sie im Detail gelten, bleibt abzuwarten.
«Wir arbeiten derzeit intensiv an einem Lockerungsplan für den
Amateur- und Breitensport in Bayern, damit dieser unter
entsprechenden Hygieneauflagen - so schnell es geht - wieder möglich
wird», betonte Herrmann. Der Amateur- und Breitensport sei wichtig
für die Gesundheit, gerade für Kinder, Jugendliche und für ältere
Menschen. «Wir setzen daher alles daran, dass wir dem 'Sportland
Bayern' auch in Corona-Zeiten bald wieder gerecht werden können.»
Das freut die Verbände. «Wir begrüßen und unterstützen die Aussag
en
unseres Sportministers sehr. Die Sportlerinnen und Sportler warten
sehnsüchtig darauf! Das Wichtigste ist jetzt der rasche
Wiedereinstieg in den Sport», sagte Jörg Ammon, Präsident des
Bayerischen Landes-Sportverbandes, am Freitag. «Sport leistet einen
immens wichtigen Beitrag für die Gesunderhaltung der Menschen - das
gilt jetzt mehr denn je.»
Der Bayerische Fußball-Verband wertet die jüngsten Äußerungen von
Herrmann als «extrem wichtigen Zwischenschritt für unsere
Amateurfußballer im Freistaat» auf dem Weg zurück auf die Plätze.
«Die Botschaft, wie wichtig der Breitensport für Gesundheit und ein
soziales Miteinander sind, ist angekommen und hat sich in den Köpfen
der Entscheidungsträger festgesetzt, das macht Mut und lässt hoffen»,
sagte BFV-Schatzmeister Jürgen Faltenbacher.
Geschäftsführer Jürgen Igelspacher hatte erst kürzlich an die Polit
ik
appelliert: «Unsere Vereine und wir als Verband wollen fixer Teil der
Lösung der gesellschaftlichen Situation sein und nicht nur als
pandemischer Problemfall betrachtet werden.» Faltenbacher verwies
am Freitag auf die Hygienekonzepte und auf Studien, dass das
Infektionsrisiko auf dem Platz «äußerst gering» sei.
«Die gesamte Gesellschaft, alle Branchen sehnen derzeit Lockerungen
herbei. Sobald diese im Falle weiter sinkender Infektionszahlen und
anlaufender Impfungen möglich sind, müssen vor allem unsere Kinder
und Jugendlichen auf die Plätze an der frischen Luft zurückkehren
dürfen», erklärten DFB-Präsident Fritz Keller und Rainer Koch, 1.
DFB-Vizepräsident und BFV-Präsident.
Für die Umsetzung in Bayern soll es eine Arbeitsgruppe mit dem
Gesundheitsministerium, dem Landes-Sportverband und weiteren
Vertretern des organisierten Sports geben. Konkrete Termine nannte
Herrmann nicht. Am 3. März wollen Bund und Länder über das weitere
Vorgehen in der Pandemie sprechen. Dann werden auch weitere
Lockerungsperspektiven erwartet, sofern sich die Infektionszahlen
weiter positiv entwickeln. Große Sorge bereitet Politik und Experten
aber weiterhin die unklare Entwicklung wegen Virusmutationen.
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