Die Kinder nennen es «Superheldenflüssigkeit» - Erzieherinnen geimpft
In Nordrhein-Westfalen können sich mehr Menschen gegen Corona impfen
lassen - auch viele jüngere. Darunter sind Erzieherinnen und
Tagesmütter. Für viele ist es nach schwierigen Monaten eine wichtige
Wegmarke. Im Impfzentrum sprechen sie über ihre Gefühle.
Köln (dpa/lnw) - In Nordrhein-Westfalen sind Erzieherinnen und
Tagesmütter mit der Corona-Impfung dran - und viele haben am Montag
erleichtert den Arm für die erste Spritze freigemacht. Dazu gehörte
unter anderem Bianca Ahlemeier, von Beruf Tagesmutter, die im Job
fünf Kinder im Alter von neun Monaten bis dreieinhalb Jahren betreut.
Sie gehörte am Montagmorgen zu den Ersten im Impfzentrum in Köln.
«Wir arbeiten mit den Kindern ohne Abstand, ohne Maske», sagte die
32-Jährige, die auch ein wenig Respekt vor dem Impf-Vorgang hatte.
Aber: «Das gibt ein bisschen Sicherheit jetzt.» Die Frage, welchen
Impfstoff sie bekommt, war für Ahlemeier nicht entscheidend.
«Hauptsache Schutz», sagte die Tagesmutter, die das Präparat von
Astrazeneca verabreicht bekam. Den Kindern aus ihrer Gruppe, die das
schon verstehen, hatte sie vor ihrem Termin erklärt, dass sie nun
«einen Piks» bekomme. «Dass ich dann die «Superheldenflüssigkeit
»
bekomme.»
Eine gewisse Erleichterung verspürte auch Anja Fassbender, von Beruf
ebenfalls Erzieherin - wegen ihres Status als Risikopatientin aber
momentan nicht in einer Kita eingesetzt, sondern bei der Verwaltung.
Dass sie geimpft wurde, stimme sie freudig. «Ich habe mir ja nicht
ohne Grund den Beruf als Erzieherin ausgesucht.» Nun steige die
Wahrscheinlichkeit, dass sie zurückkehren könne. In einer Kita sei es
unmöglich, eine Schutzmaßnahme wie Abstand einzuhalten. Die
41-Jährige sagte: «Ich kann einem Kind, das gerade auf die Nase
gefallen ist, nicht sagen, dass ich es nicht trösten kann.»
Auch Kita-Erzieherin Larissa Hömig, sprach - auf einem Stuhl im
Impfzentrum wartend - von einem guten Gefühl. «Ich freue mich. Man
schützt sich, man schützt andere. Das ist das, was zählt», sagte si
e.
Die vergangenen Monate seien nicht einfach gewesen. Vor möglichen
Impfreaktionen hatte die 28-Jährige keine Angst. «Für den Nutzen, den
man davon hat, ist das durchaus gerechtfertigt, vielleicht ein oder
zwei Tage ein bisschen Fieber zu haben.»
In NRW bekommen seit Montag deutlich mehr Menschen die Möglichkeit,
sich impfen zu lassen. Dazu zählen zum Beispiel Kita-Erzieherinnen,
Tageseltern, ein Teil der Lehrer und der Polizisten. «All die, die
mit Bürgerinnen und Bürger engen Kontakt haben und möglicherweise
gefährdet sind», erklärte der Leiter des Kölner Gesundheitsamtes,
Johannes Nießen. Man sei froh, dass mehr Impfstoff da sei - auch wenn
das Impfzentrum noch deutlich mehr Menschen versorgen könnte. «Wir
haben noch nicht so viel Impfstoff, dass wir hier auf Volllast
fahren», sagte Nießen. Möglich sind in Köln 5000 Impfungen pro Tag
-
momentan gibt es rund 2600 täglich.
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