Hausärzteverbandschef: Wenig Interesse an Novavax in den Praxen
Berlin (dpa) - Der Deutsche Hausärzteverband sieht die Hoffnung auf
einen Impf-Boom durch das neue Vakzin des US-Herstellers Novavax
skeptisch. «In den Praxen gibt es bislang nur vereinzelte Nachfragen
von Patientinnen und Patienten zu dem Novavax-Impfstoff», sagte der
Vorsitzende Ulrich Weigeldt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. «Nach
aktuellem Stand ist es zumindest fraglich, ob der neue Impfstoff zu
einer signifikanten Steigerung der Impfquoten führt.»
Hausarztpraxen erreichten aktuell nur sehr wenige Terminwünsche für
eine Impfung. «Wer sich bisher nicht hat impfen lassen, ist natürlich
auch nur schwer zu überzeugen», erklärte der Verbandschef. «Es ist
offensichtlich, dass es für diese Menschen eine andere Art der
Ansprache braucht.» Die aktuelle Kommunikationskampagne mit den
bekannten Slogans erreiche sie nicht.
Die Bundesregierung hofft, dass das Mittel Nuvaxovid der Impfkampagne
in Deutschland neuen Schwung verleiht. Es wurde als fünfter
Corona-Impfstoff in der EU zugelassen - für Menschen ab 18 Jahren.
Zwei Dosen werden im Abstand von etwa drei Wochen gespritzt. Erste
Bundesländer begannen am Wochenende damit, das Präparat zu
verabreichen. An die Praxen wurde der neue Impfstoff nach Angaben des
Hausärzteverbandes aber bislang noch nicht geliefert. Es handelt sich
um einen Proteinimpfstoff - es basiert also auf einer anderen
Technologie als die bisher zumeist eingesetzten mRNA-Präparate von
Pfizer und Moderna, gegen die manche Menschen Bedenken haben.
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