Kritik an möglichem Aus für Corona-Quarantäne in Österreich
Wien (dpa) - In Österreich stößt das mögliche Aus für die
Corona-Quarantäne auf Kritik der oppositionellen SPÖ. Die Regierung
von ÖVP und Grünen betrete beim Corona-Management konsequent den
falschen Weg, sagte SPÖ-Vizefraktionschef Jörg Leichtfried am
Dienstag in Wien. «Statt faktenbasierte und verantwortungsvolle
Maßnahmen zu setzen und eine stringente Vorbereitung für den Herbst
zu treffen, taumelt sie mit rein politisch motivierten, höchst
falschen Entscheidungen von einer Corona-Welle in die nächste.» Es
wird erwartet, dass die Regierung am Mittwoch eine Entscheidung zum
etwaigen Ende der Isolationspflicht trifft.
Für Corona-Infizierte könnten künftig nur noch
Verkehrsbeschränkungen gelten. Mit FFP2-Maske dürften sie sich fast
überall frei bewegen. Ein Betretungsverbot für Besucher soll unter
anderem für Krankenhäuser, Pflege- und Behinderteneinrichtungen und
Kindergärten gelten. Aktuell wären vom Ende der Quarantäne mehr als
100 000 Menschen betroffen.
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Österreich liegt bei rund 900 Fällen pro
100 000 Einwohner und damit über dem deutschen Wert. Im Vergleich zum
Sommer des Vorjahres liegen wesentlich mehr Patienten in den
Krankenhäusern. Auf den Normalstationen sind es rund 1500 im
Vergleich zu etwa 90 vor einem Jahr. Auf den Intensivstationen werden
knapp 90 Corona-Kranke betreut, vor einem Jahr waren es 30.
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