Saison der Theater-Open-Airs geht zu Ende - Licht und Schatten
Die erste Saison ohne Corona-Einschränkungen geht für die
Theater-Open Airs in Mecklenburg-Vorpommern zu Ende. Die Bilanzen
fallen unterschiedlich aus.
Schwerin (dpa/mv) - Am Ende der ersten Freilufttheater-Saison in
Mecklenburg-Vorpommern ohne behördliche Corona-Beschränkungen fallen
die Bilanzen gemischt aus. Während die Veranstalter der
Störtebeker-Festspiele auf Rügen, der Müritz-Saga und der
Vineta-Festspiele in Zinnowitz auf Usedom ein positives Fazit zogen,
verzeichnet das Piraten Open Air in Grevesmühlen
(Nordwestmecklenburg) ein Besucherminus von 17 Prozent. Die Piraten
dort spielen an diesem Samstag ebenso ihre letzte Vorstellung der
Saison 2022 wie die Störtebeker-Festspiele in Ralswiek.
Der Intendant des Piraten Open Air, Peter Venzmer, sagte, die
Besucher seien noch immer wegen Corona verunsichert und hätten nun
zusätzlich Zukunftsängste wegen der Preissteigerungen. «Da gerät di
e
Kultur ins Hintertreffen.» Hinzu komme in Grevesmühlen der andauernde
Streit des Piraten Open Air mit Anwohnern und dem Landkreis wegen des
Geräuschpegels bei den Vorstellungen. Er werde überlegen, ob es
überhaupt eine Saison 2023 geben werde, sagte Venzmer. Dies müsse in
den kommenden zwei Wochen entschieden werden. Im vergangenen Jahr
hatte das Piraten Open Air nach seinen Worten gut 65 000 Zuschauer
und war damit das zweitgrößte Theater Open-Air in
Mecklenburg-Vorpommern - nach den Störtebeker-Festspielen.
«Wir sind einfach so unglaublich dankbar, dass wir wieder spielen
konnten», sagte die Chefin der Störtebeker-Festspiele, Anna-Theresa
Hick. 2022 gab es in Ralswiek erstmals seit 2019 wieder Spielbetrieb.
Konkrete Zahlen wollte sie nicht nennen. Nach dem Rekordjahr 2009 mit
mehr als 394 000 Zuschauern seien die Ergebnisse der Folgejahre immer
wieder negativ eingeordnet worden, egal wie stolz man gewesen sei.
Außerdem vermittle der Zahlenvergleich eine Konkurrenzsituation, die
so nicht bestehe. «Wir sind stolz auf das Ergebnis», sagte Hick zur
endenden Saison.
Trotzdem sagte auch Hick: «Natürlich ist die Entwicklung schwierig.»
Viele Reisebusunternehmen etwa seien Pleite gegangen. Wie sich
steigende Kosten auswirkten, lasse sich derzeit noch schwer
abschätzen. Mit Blick auf das Coronavirus sei man 2022 glimpflich
davongekommen. Es hatte im Team anfangs eine Handvoll Infektionen
gegeben. Infizierte, aber symptomfreie Schauspieler hatten in
Rücksprache mit dem Gesundheitsamt und unter zusätzlichen
Vorkehrungen dennoch gespielt.
In Waren und auf Usedom zeigten sich die Open Air-Theatermacher
hingegen zufrieden. «Die Gäste sind zurück», sagte die
Geschäftsführende Dramaturgin der Vorpommerschen Landesbühne Anklam,
Anna Engel. «Man spürte, dass das Publikum Sehnsucht nach guter,
niveauvoller Unterhaltung hat und sehr aufgeschlossen für die
Angebote war und ist.» Die Müritz-Saga zählte nach eigenen Angaben
mehr als 18 000 Besucher - und lag damit über den eigenen
Erwartungen.
Wie es 2023 mit der Müritz-Saga weitergeht, soll bis Mitte September
entschieden werden. Nils Düwell, Intandant der Müritz-Saga, sagte:
«Wir haben das nächste Stück vorbereitet.» Man müsse aber erst di
e
Preis- und Energiesituation genau analysieren und mit Sponsoren
reden, die wegen der Energie- und Kostenentwicklung auch eine neue
Situation hätten.
Online-Wechsel: In drei Minuten in die TK
Online wechseln: Sie möchten auf dem schnellsten Weg und in einem Schritt der Techniker Krankenkasse beitreten? Dann nutzen Sie den Online-Beitrittsantrag der TK. Arbeitnehmer, Studenten und Selbstständige, erhalten direkt online eine vorläufige Versicherungsbescheinigung. Die TK kündigt Ihre alte Krankenkasse.