Kinderkliniken am Limit wegen Welle von Atemwegsinfekten
Hamburg (dpa) - Die Kinderkliniken in Deutschland haben aktuell große
Schwierigkeiten, alle schwerstkranken kleinen Patienten zu versorgen.
Ärztinnen und Ärzte berichten von Fällen aus Bayern und
Niedersachsen, in denen Babys und Kleinkinder mit schweren
Atemwegsinfekten lediglich in über 100 Kilometer entfernte
Krankenhäuser eingewiesen werden konnten. Die Deutsche
Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi)
bezeichnet die Situation als «katastrophal»: Wenn ein gerade
reanimierter Säugling in einer eigentlich voll belegte Kinderklinik
aufgenommen würde, müsse dort ein Dreijähriger den dritten Tag in
Folge auf seine dringend notwendige Herzoperation warten.
Die Ärztevereinigung will an diesem Donnerstag (8.30 Uhr) in Hamburg
neueste Zahlen und Erkenntnisse aus einer aktuellen Umfrage unter
Kinderkliniken vorstellen. Den Medizinern zufolge ist jedes Jahr ab
Herbst mit einer Welle von Infektionen mit dem Respiratorischen
Synzytial-Virus (RSV) zu rechnen. Allerdings stehen insgesamt immer
weniger Kinderklinik-Betten zur Verfügung, wie Divi-Generalsekretär
Florian Hoffmann am Mittwoch im ZDF-Morgenmagazin erläuterte. Wegen
des Mangels an Pflegepersonal könne zudem ein großer Teil der Betten
auf den Stationen gar nicht betrieben werden.
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