WHO warnt vor falscher Gelassenheit bei Affenpocken
Genf (dpa) - Die Zahl der Affenpockennachweise ist weltweit deutlich
geschrumpft, die 2022 in vielen Ländern erstmals aufgetauchten
Ausbrüche sind dort unter Kontrolle. Die Weltgesundheitsorganisation
(WHO) in Genf warnt aber vor falscher Gelassenheit, weil vor allem in
Afrika weder Tests noch genügend Impfstoffe zur Verfügung stehen. Das
könne eine Bedrohung für die ganze Welt werden: «Wir könnten in dre
i
Jahren eine Virusvariante haben, die deutlich weniger gut einzudämmen
ist - das ist ein echtes Risiko», sagte die WHO-Affenpockenexpertin
Rosamund Lewis der Deutschen Presse-Agentur.
Ärzte und Kliniken müssten weiterhin auch Affenpocken als Diagnose in
Betracht ziehen, wenn Menschen mit Fieber oder Ausschlag kommen,
forderte sie. Auf HIV und sexuell übertragbare Krankheiten
spezialisierte Kliniken sollten routinemäßig auf Affenpocken testen.
Vor allem müssten Schnelltests und mehr Impfstoffe entwickelt werden,
um neue Ausbrüche weltweit schnellstens zu entdecken und einzudämmen.
Bis Anfang Januar registrierte die WHO weltweit knapp 84 000
bestätigte Fälle und 75 Todesfälle, wobei sie sicher ist, dass ein
Vielfaches davon ungemeldet blieb. Die Zahl der wöchentlich
gemeldeten Neuinfektionen ist seit Juli um gut 90 Prozent gesunken.
Auch in Deutschland wurden zuletzt nur noch Einzelfälle gemeldet.
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