Pannen bei Operationen im englischen Gesundheitsdienst nehmen zu
London (dpa) - Die Überlastung des englischen Gesundheitsdienstes
führt auch zu einer Häufung von Pannen bei Operationen. Zwischen
April 2021 und März 2022 wurden 291 mal versehentlich Gegenstände im
Körper von Patienten zurückgelassen, wie aus Zahlen des englischen
Gesundheitsdienstes hervorgeht, die die Nachrichtenagentur PA
ausgewertet hat. 20 Jahre zuvor - im selben Zeitraum zwischen 2001
und 2002 - kam dies nur 156-mal vor, zwei Jahre später sogar nur
138-mal. Am häufigsten bleiben bei solchen Pannen Tupfer oder
Verbandsmaterial im Körper des Patienten. In Einzelfällen wurden
jedoch auch Bohrer oder ein Skalpell vergessen. Solche Fehler ziehen
teilweise weitere Operationen nach sich und gelten als «Never Events»
- also Vorfälle, die eigentlich niemals hätten passieren sollen.
Der staatlich finanzierte englische Gesundheitsdienst galt schon vor
der Pandemie als chronisch unterfinanziert, durch die zusätzlichen
Belastungen mit Pandemie und Inflation ist die Situation mittlerweile
verheerend und die Beschäftigten an der Belastungsgrenze.
Pflegekräfte und Rettungssanitäter kämpfen derzeit für bessere
Arbeitsbedingungen und höhere Löhne.
«Dank der harten Arbeit unserer Beschäftigten sind Vorfälle wie diese
zum Glück rar», sagte ein Sprecher des Nationalen Gesundheitsdienstes
(NHS) in Bezug auf die Pannen. Der Gesundheitsdienst bemühe sich, aus
gemachten Fehlern zu lernen, um Behandlungen in der Zukunft zu
verbessern.
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