Corona-Impfungen sollen auf breiterer Front gratis möglich bleiben

Berlin (dpa) - Die Corona-Impfungen in Deutschland sollen zu Ostern
in die reguläre Gesundheitsversorgung übergehen. Dabei sollen auch
vom 8. April an Impfungen auf breiterer Front kostenlos möglich sein,
wie aus einem Verordnungsentwurf des Bundesgesundheitsministeriums
hervorgeht. Rahmen für den Anspruch auf Impfungen soll künftig eine
fachliche Richtlinie sein, die sich an den Empfehlungen der Ständigen
Impfkommission (Stiko) orientiert. Auch darüber hinaus sollen aber
Impfungen auf Kassenkosten möglich sein, wenn es «durch eine Ärztin
oder einen Arzt für medizinisch erforderlich gehalten wird». Die
bisherigen Regeln zu Impf-Ansprüchen für alle laufen am 7. April aus.

Wie es in dem Entwurf heißt, soll sichergestellt werden, dass auch
über die in der Richtlinie vorgesehenen Impfungen hinaus ein hohes
Immunitätsniveau in der Bevölkerung besteht. Ein «fortlaufendes
umfangreicheres Impfangebot nach ärztlicher Indikationsstellung und
individueller Nutzen-Risiko-Abwägung» könne bei der vorherrschenden
Omikron-Variante dazu beitragen, im kommenden Herbst und Winter
Überlastungssituationen des Gesundheitswesens zu vermeiden. «Dies
gilt insbesondere, da die Immunität nach einer Schutzimpfung oder
Infektion abnimmt.»

Allein nach den Festsetzungen in der Schutzimpfungsrichtlinie wären
Impfansprüche davon abhängig, ob man Vorerkrankungen hat, bestimmten
Alters- und Berufsgruppen angehört - oder ob Kassen es ermöglichen,
heißt es zur Begründung für die geplante weitergehende Regelung.

Die einst stark nachgefragten Corona-Impfungen laufen seit Monaten
nur noch schleppend. Bundesweit mehr als 10 000 Impfungen an einem
Tag gab es nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) zuletzt Anfang
Februar. Insgesamt haben demnach inzwischen 63,6 Millionen Menschen
oder 76,4 Prozent der Bevölkerung eine Grundimmunisierung mit zwei
Impfungen. Eine oder mehrere Auffrisch-Impfungen haben darüber hinaus
52,1 Millionen Menschen oder 62,6 Prozent aller Einwohner.