Sommer-Zeit ist Sonnenschutz-Zeit - im Klimawandel noch wichtiger?

Ein Spaziergang in der Sonne tut nicht nur der Seele, sondern auch
der Vitamin-D-Bildung gut. UV-Strahlung kann aber auch schwere
Gesundheitsfolgen haben. Steigt die Gefahr durch den Klimawandel?

Berlin (dpa) - Der bevorstehende Sommer lädt zu Ausflügen an der
frischen Luft und zum Sonnenbaden ein - doch intensive UV-Strahlung
kann zur Gefahr werden. «Das Risiko, einen Sonnenbrand zu bekommen,
ist abhängig vom Sonnenstand und in den Sommermonaten von Juni bis
August sowie in der Mittagszeit zwischen 11 und 15 Uhr besonders
hoch», sagte der Dermatologe Mark Berneburg der Deutschen
Presse-Agentur.

Je intensiver und häufiger die Haut UV-Strahlen ausgesetzt ist, desto
höher ist das Risiko für eine Hautkrebserkrankung. Steigt im Zuge des
Klimawandels die Intensität der UV-Strahlung sogar noch? «Wärmeres

Klima führt nicht automatisch zu höherer UV-Strahlung», erklärte
Andreas Matzarakis vom Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung
des Deutschen Wetterdiensts (DWD). Es sei derzeit noch nicht klar,
wie genau sich die Strahlung durch den Klimawandel verändern werde.

«Generell muss man sagen, dass die UV-Strahlung sehr starken
Schwankungen unterworfen ist.» Die Intensität hänge von verschiedenen

Faktoren wie der Bewölkung, der geografischen Lage und der Höhenlage
ab. Durch den Klimawandel verändere sich demnach nicht zwangsläufig
die Intensität der Strahlung - sehr wohl aber das Freizeitverhalten
der Menschen: Wenn es zunehmend wärmer werde, verbrächten die
Menschen mehr Zeit draußen und in der Sonne.

UV-Strahlen können im Erbgut von Hautzellen schädliche Veränderunge
n
hervorrufen, die langfristig das Risiko für weißen und schwarzen
Hautkrebs erhöhen, wie Berneburg erklärte. Mit verantwortlich sind
blasige Sonnenbrände, lange und regelmäßige Aufenthalte in der Sonne,

aber auch Solariumbesuche, wie der Generalsekretär der Deutschen
Dermatologischen Gesellschaft sagte.

Bei Menschen mit hellem Hauttyp sei das Risiko für Hautkrebs
besonders hoch. Und auch Kinder seien in hohem Maße gefährdet:
«Schließlich tragen die Kleinsten ein besonders hohes Risiko, da bei
Kindern die Schutzmechanismen der Haut gegenüber UV-Strahlen wie
Pigmentbildung und Lichtschwielenbildung noch nicht ausreichend
entwickelt sind.» Deswegen rät der Dermatologe: eincremen,
Kopfbedeckung tragen und Sonnenbäder in der sonnenintensivsten Zeit
meiden.

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) fordert in seiner aktuellen
Kampagne weitreichendere UV-Schutz-Maßnahmen durch Städte und
Gemeinden wie die Schaffung zusätzlicher Schattenplätze. Sonnenschutz
sei gerade im Zuge der Klimakrise eine Aufgabe für die ganze
Gesellschaft, für jede Großstadt und jede Gemeinde, sagte
BfS-Präsidentin Inge Paulini. Mehr Schattenplätze könnten etwa durch

mehr Stadtgrün oder Sonnensegel in Schulen geschaffen werden. Sport-
oder Kulturveranstaltungen sollten verstärkt so gelegt werden, dass
Menschen sich nicht in den Mittagsstunden in der prallen Sonne
aufhalten müssen.

Das Statistische Bundesamt (Destatis) hatte am Dienstag mitgeteilt,
dass die Zahl der Krankenhausbehandlungen wegen Hautkrebs in den
vergangenen 20 Jahren stark zugenommen hat. 2021 wurden demnach 105
700 Menschen mit der Diagnose Hautkrebs im Krankenhaus stationär
behandelt - knapp 75 Prozent mehr als 2001.

Zu dem Trend trägt Gesundheitsexperten zufolge unter anderem die
steigende Lebenserwartung bei. Auch mangelnder Sonnenschutz und
mangelndes Bewusstsein für das Problem vor Jahrzehnten sowie ein
verändertes Freizeitverhalten gelten als Faktoren.

Im Jahr 2021 starben nach den Destatis-Daten etwa 4100 Menschen, 55
Prozent mehr als im Jahr 2001 (2600 Todesfälle). Wie bei den meisten
Krebserkrankungen sind vor allem ältere Menschen betroffen: Die
Hälfte der 2021 an Hautkrebs Verstorbenen war 80 Jahre oder älter.

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